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■ Maria Elena Cruz VarelaDas Narrenschiff

Denn ich weiß nichts mehr. Denn was ich je erfuhr,

zerrissen zwischen den brennenden Dornbüschen hab ich vergessen.

Hier schmerzen die Stacheln. Hier schmerzen die Disteln.

Hier hinterlasse ich meinen Geruch. Den Geruch des Verfolgten,

von allen Rotten von Höllenhunden gehetzten Tieres.

Denn ich weiß nichts mehr.

Denn kaum betaste ich mein Knie.

Und schon weiß ich gar nichts mehr. Und ich bin

diese Stadt, die zerfällt. Und ich bin

dieses Land schiffbrüchiger Narren. Treibend zurückgelassen auf ihrem Wrack.

Denn ich weiß nichts mehr. Die Hunde verschlangen meine Erinnerung.

Wohin gehe ich? Wohin wir alle? Wohin gehen sie?

Wohin? Weiß jemand, wohin sich wenden, wo nicht nur

ein Trugbild harrt? Laßt sehen:

Wer entschädigt mich? Wen kann ich zur Verbannung verurteilen,

weil er meinen Straßenzug ruinierte? Den Straßenzug aller.

Wer ist Kain? Und Abel? Wer der Gute? Und der Böse?

Weshalb verdecken sie mit Efeu meine getrübten Pupillen?

Und schon sehe ich gar nichts mehr. Und schon weiß ich gar nichts mehr. Und was ich je erfuhr,

zwischen Dornbüschen und blutgierigen Rotten hab ich es vergessen.

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