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■ Mann des Tages: Der überaus torgefährliche PfingstlerCésar Sampaio (kommt aus der Defensive)

Wenn er nicht gerade einen Elfmeter verursacht wie bei Brasiliens 2:1 gegen Schottland, fällt César Sampaio nicht allzusehr auf. Sein Job ist es, hinten die Lücken zu schließen, und wie gut er das macht, merkte man vor allem gegen Norwegen, als der 30jährige wegen Gelbsperre nicht dabei war. Manchmal, vorwiegend bei Freistößen und Ecken, begibt er sich in den gegnerischen Strafraum und fällt dort ebensowenig auf – vor allem den Gegnern. Die bemerken seine Anwesenheit erst, wenn der Ball im Netz sitzt. Dreimal hat er bei dieser WM bereits aus der Tiefe der Defensive für Brasilien getroffen, fünfmal insgesamt. Sein Debüt gab der gottesfürchtige Fußballer im November 1990. Nach der mißratenen WM in Italien war Brasiliens Team im Neuaufbau, aber es stellte sich bald heraus, daß der Mittelfeldmann vom FC Santos keine Rolle in den taktischen Plänen des neuen Coaches Carlos Alberto Parreira spielte. Den Titelgewinn 1994 in den USA mußte Sampaio, inzwischen zweimal Meister mit Palmeiras São Paulo, daheim im Fernsehen verfolgen, und als er 1995 nach Japan zu den Yokohama Flugels wechselte, schien die Karriere im Nationalteam endgültig beendet.

Doch wie auch der Fall Dunga zeigt, hat der aktuelle Coach Mario Zagallo keine Probleme, in Japan tätige Spieler zu berufen. Die Fürsprache Dungas war es wohl auch, welche seine wundersame Rückkehr bewirkte. Inzwischen ist der Angehörige der protestantischen Pfingstkirche, der gegen Chile sein 29. Länderspiel bestritt, einer der wichtigsten Spieler des Teams. „César Sampaio hatte ein perfektes Match“, lobte Zagallo am Samstag auch seine eigene Weitsicht, „nicht nur wegen der beiden Tore, sondern wegen seines Positionsspiels und der Art, wie er nach vorn kam, um den Angriff zu unterstützen.“ Unauffällig eben. Matti

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