Mann der Bäume: Aktionskünstler Ben Wagin tot
Der Berliner Aktionskünstler Ben Wagin ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 91 Jahren. Bekannt ist Wagin für seine Installation „Parlament der Bäume“, die im Regierungsviertel an die Opfer der Berliner Mauer erinnert. „Der Tod meines Freundes Ben Wagin macht mich sehr traurig“, teilte die CDU-Politikerin Grütters mit. Wagin sei „der größte und beste Baumpate“ und ein wunderbares Vorbild für den Schutz von Natur und Umwelt gewesen“. Im Frühjahr ließ sich Wagin noch beim Pflanzen eines Silberahorns fotografiere. Der Künstler, der 1930 im heutigen Polen geboren wurde, lebte seit den 1950ern in Berlin. Er setzte sich über Jahrzehnte mit der Natur und auch mit der deutschen Teilung auseinander. Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat Wagin gewürdigt: Menschen wie er würden gebraucht – „Personen, die Politik, Natur und Kunst zusammendachten und die niemals müde wurden, sich einzumischen, Stellung zu beziehen und manchmal auch unbequem zu sein.“ Seine Arbeiten zeugten „von einem unruhigen, kreativen Geist, der nie aufhörte, sich einzumischen. Er wird fehlen“, twitterte Kultursenator Klaus Lederer (Linke). (dpa)
Eine ausführliche Würdigung Wagins ist am Montag in der taz zu lesen
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