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Mandela mißtraut de Klerk

■ Mandelas Wende: Der ANC-Vize wirft dem Präsidenten Doppelzüngigkeit beim Friedensprozeß in Südafrika vor/ Die Regierung „rede vom Frieden, führe aber Krieg“

Johannesburg (taz) — Der Verhandlungsprozeß für einen friedlichen gesellschaftlichen Wandel für ein nichtrassistisches Südafrika ist ernsthaft gefährdet. Nelson Mandela hat gestern erstmals öffentlich die Aufrichtigkeit de Klerks in Frage gestellt und dem südafrikanischen Staatspräsidenten vorgeworfen, er fahre eine Doppelstrategie aus Dialog und Destabilisierung.

In einer scharfen Erklärung wies der ANC (Afrikanische Nationalkongreß) darauf hin, daß Mandela bisher immer betont habe, er halte de Klerk für einen aufrichtigen Mann. Jetzt sei jedoch ein „Schema der Doppelzüngigkeit“ von seiten der Regierung der „Nationalen Partei“ zu erkennen, die einerseits „von Frieden redet, aber Krieg führt“. Sogar de Klerk habe sich nicht an Abmachungen mit dem ANC gehalten. Das habe den ANC und Mandela dazu gezwungen, „die Integrität von F. W. de Klerk in Frage zu stellen“. SEITE 2

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