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Managua entschärft Kirchenpolitik

■ Katholischer Sender wieder im Äther / Bischof Vega darf zurück EG–Außenminister für mehr Wirtschaftshilfe an Mittelamerika

Berlin (ap/taz) - Der seit über einem Jahr stillgelegte katholische Radiosender Nicaraguas darf demnächst wieder sein Programm ausstrahlen. Der nicaraguanische Minister im Präsidialamt, Rene Nunez Tellez, sagte am Dienstag nach einem Gespräch mit Kirchenvertretern, die Regierung habe „dagegen keine Einwendungen“. Außerdem habe die Regierung auch nichts gegen die Rückkehr des katholischen Bischofs Pablo Vega und seines Sekretärs Carballo, „solange sie das Gesetz achten“. Die Radiostation war am 1. Januar letzten Jahres von den Sandinisten geschlossen worden, nachdem sie die Neujahrsansprache von Präsident Ortega nicht gesendet hatte. Vega, zugleich Vizepräsident der nicaraguanischen Bischofskonferenz, war im Juli 86 des Landes verwiesen worden, nachdem er in einer Pressekonferenz Verständnis für die 100 Millionen Dollar Contra–Hilfe der USA zeigte. Zugleich beschuldigte er die Sandinisten, ein totalitäres Regime einführen zu wollen. Carballo verweigerten die Sandinisten im Juni 1986 die Rückkehr nach einer Europareise. In Guatemala–Stadt haben sich am Dienstag zum Abschluß ihrer dritten Konferenz die Außenminister der EG, Mittelamerikas und der Contadora–Gruppe (Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Panama) für eine friedliche Regelung des Konflikts zwischen Nicaragua und seinen Nachbarländern ausgesprochen. Außerdem erhält Mittelamerika zukünftig mehr Wirtschaftshilfe von der EG. Diese soll aber eher an Projekte als an Einzelländer vergeben werden. sevy

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