: Manager wollen Zentralbank
■ Manager-Gipfel in Stuttgart diskutierte über die Lage der Weltwirtschaft / Stelldichein der Wirtschaftsbosse / Forderung nach mehr Liberalisierung, mehr Markt und weniger Staat
Stuttgart (dpa) – Die Schaffung einer unabhängigen europäischen Zentralbank haben die Teilnehmer des am Samstag in Stuttgart beendeten internationalen Manager-Gipfels angeregt. Die vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth (CDU) eingeladenen europäischen Wirtschaftsführer und Bankiers halten als „Vorstufe“ zur Schaffung der europäischen Zentralbank eine noch engere Zusammenarbeit der jetzigen Zentralbanken in Europa für notwendig. Die Konferenzteilnehmer unterstrichen in ihrem Kommunique: „Um die Entstehung größerer Währungs- und Handelszonen zu fördern, die Kontrolle der Welt-Geldmenge zu verbessern und die Finanzmärkte zu stabilisieren, sollten die Möglichkeiten neuer supra-nationaler Institutionen oder internationaler Abkommen geprüft werden“.
Die großen Industrieländer sollen mit innenpolitischen Maßnahmen zur Verbesserung der internationalen Lage beitragen. Dazu gehörten eine Steuer-, Ausgaben- und Handelspolitik, „die den gegenwärtigen Ungleichgewichten entgegenwirkt, bessere Voraussetzungen für Zinssenkungen schafft, stabilere Wechselkurse fördert und ein System des freien Handels mit Vorteilen für alle Beteiligten sichert“.
Die Bundesregierung, die derzeit den EG-Vorsitz führte, sollte verstärkt auf eine solche Harmonisierung hinwirken. Des weiteren nannten die Konferenzteilnehmer „mehr Liberalisierung, mehr Markt und weniger Staat“.
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