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Malville: Löchrig wie ein Käse

Paris (dpa/taz) - Die Sicherheitsprobleme beim französischen Schnellen Brutreaktor in Creys– Malville sind noch größer als bisher bekannt. Die Elektrizitätsgesellschaft EdF bestätigte am Montag Pressemeldungen, wonach weitere Risse an Schweißstellen des Kühlbehälters festgestellt worden seien, in dem Brennmaterial für den Reaktor zwischengelagert werde. Als „übertrieben“ bezeichnete die EdF einen Bericht des Journal de Dimanche, nach dem in dem zehn Meter hohen Kühlbehälter ein Riß von 60 Zentimeter Länge und 98 weitere Bruchstellen von mehr als 30 Zentimetern festgestellt worden sind. An derartigen Rissen nahe der Schweißstellen traten Anfang 1987 täglich bis zu 800 Liter des leicht entzündlichen Kühlmittels Natrium aus, weswegen der Reaktor schließlich im Juni stillgelegt wurde. Dem Journal zufolge zeigten die Meßinstrumente die Leckage schnell an. Die Techniker hätten jedoch einen Natrium–Austritt für unmöglich gehalten und die Alarmvorrichtung ausgeschaltet, so daß die Risse erst später entdeckt worden seien. Ähnliche Natrium–Leckagen wurden auch schon beim Schnellen Brüter in Kalkar festgestellt. Sie haben diselbe Ursache.

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