Mal wieder Feuer bei Vattenfall: Schwelbrand im Akw Krümmel
Das Atomkraftwerk ist seit Sommer noch nicht wieder am Netz, aber für einen erneuten Brand reicht es schon. Diesmal war es eine Filtermatte.
HAMBURG reuters In dem seit einem Feuer im Juni 2007 abgeschalteten Atomkraftwerk Krümmel bei Hamburg hat es erneut gebrannt. Nach Angaben des Betreibers Vattenfall entstand an einer Filtermatte einer Lüftungsanlage ein Schwelbrand. Der kurz nach 8 Uhr festgestellte Brand sei durch die Werksfeuerwehr gelöscht worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Verletzt wurde niemand. Auch sei keine Radioaktivität ausgetreten. Die Kraftwerksfernüberwachung habe dies bestätigt, teilte das für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerium in Kiel mit. Ob sich die Inbetriebnahme des abgeschalteten Reaktors durch den erneuten Brand weiter verzögern werde, sei unklar.
Krümmel ist seit einem Transformatorbrand am 28. Juni 2007 abgeschaltet. Die Wiederinbetriebnahme hat sich mehrfach wegen weiterer Fehler verzögert. Auch das nahe gelegene und ebenfalls von Vattenfall betriebene Atomkraftwerk Brunsbüttel ist nach einer Pannenserie seit Monaten abgeschaltet. Das schleswig-holsteinische Sozialministerium hatte vor zwei Wochen erklärt, Brunsbüttel werde nicht vor Ende März und Krümmel nicht vor Mitte Mai wieder in Betrieb gehen. Ob sich nun in Krümmel eine weitere Verzögerung ergibt, müsse noch abgewartet werden, sagte ein Sprecher des Ministeriums. "Wir müssen nun klären, ob es sich um einen normalen Brand handelte, oder ob er ursächlich mit der Konstruktion des Atomkraftwerks zu tun hatte." Die Untersuchungen dazu könnten einige Tage dauern.
An den Kraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ist auch der größte deutsche Energiekonzern E.ON beteiligt. An Krümmel hält er 50 Prozent, an Brunsbüttel 33 Prozent. Jeder Tag Stillstand kostet Vattenfall nach eigenen Angaben mehrere hunderttausend Euro Umsatz.
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