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■ Berliner TelegrammMahnmal für Cemal Altun errichtet

Dreizehn Jahre nach seinem Suizid ist für den türkischen Asylbewerber Cemal Altun ein Denkmal errichtet worden. Schon vor der offiziellen Eröffnung gestern abend brachten Menschen Blumen an dem Mahnmal an. Auf einem Transparent stand: „Cemal Altun lebt in unserem Kampf fort.“ Der tödliche Sprung des damals 23jährigen Altun aus dem sechsten Stock des Berliner Verwaltungsgerichts hatte einen Schock ausgelöst. Er hatte offenbar die Angst nicht ertragen, daß sein Asylbescheid wegen eines nachgeschobenen Auslieferungsantrags der türkischen Militärregierung aufgehoben werden könnte. Das Gericht entschied posthum, daß Altun nicht ausgeliefert worden wäre. Altuns Schicksal in den Mühlen der Justiz veranlaßte die Internationale Liga für Menschenrechte zusammen mit der Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg, Monika Wissel, eine Granitskulptur in Auftrag zu geben. Das Kunstwerk an der Stelle des Todessturzes gilt als Symbol für alle Asylsuchenden, die Schaden an Leib und Leben befürchten. AP

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