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■ Magische Schwellen? Papperlapapp!Atlanta Ortszeit 8.12 p.m.

Fünfte Nacht vorm Fernseher, Verzögerungen im Schwimmstadion. Als Ersatz Tischtennis- Vorrunden, kommentiert von Norbert König, der ist niederlagenerprobt vom Fechten. Er bleibt fröhlich. Zu Hause kündigen nach den Planche- und Plansch-Pleiten schon Sportredakteure ihre Rückkehr zum Nachtschlaf an, cholerisch: „Die können mich mal!“

Welch schwacher Geist. Jetzt, wo das Warten auf Gold in Atlanta langsam so bizarr ist wie einst das Warten auf Behle. Nun also warten wir auf die Lagenstaffel der Frauen. Auf Frau Otto und Herrn Wark, die unverdrossen ihre Doubletten nach Hause reichen. Die heimische Presse hat schon Psychologen konsultiert. Nicht der Kommentatoren, sondern der Athleten wegen, die bräuchten eine „Initialzündung“ für Gold. Denn „der Mensch ist ein irrationales Wesen, da gibt es magische Schwellen“. Jetzt endlich die Staffel. Frau Otto droht, sich aus dem Fenster zu hängen. Nach der Medaillenprognose wird die Staffel zuverlässig Sechste. Franzi ist „zufrieden“. Wohl gesprochen. „Magische Schwellen“, papperlapapp! Loslassen, gönnen können! Sich im gleichen Titelverzicht üben wie Afghanistan, die Niederlande, Mexiko – und Nauru natürlich. Dabeisein! Nauru läßt weiter auf sich warten. Womöglich sind sie GegnerInnen. Die Insel ist klein. Da hilft nur Langsamkeit. Wer je auf Wangerooge war, versteht das. Katrin Weber-Klüver

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