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Made in ChinaWM-Maskottchen löst Streit aus

Der südafrikanische Gewerkschaftsbund kritisiert, dass "Zakumi" nicht im Land der Fußball-WM, sondern in China produziert wird - für einen Tageslohn von zwei Euro.

Eine Verkäuferin in einem Pekinger Laden präsentiert das WM-Maskottchen Zakumi. Bild: ap

JOHANNESBURG taz | Das Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika sorgt vier Monate vor der WM für Ärger: Der südafrikanische Gewerkschaftsbund ist sauer, weil Zakumi demnächst aus China kommt. Der Leopard mit den grünen Haaren und weißem Fußballtrikot ist zwar in Lebensgröße bei jeder Fußballveranstaltung während des Countdowns zur WM in Südafrika dabei und scherzt mit Besuchern und Fans. Aber in Kürze sollen 2,3 Millionen kleinere Zakumis aus Plastik die internationalen Märkte überschwemmen und auch in Südafrika als Souvenir erhältlich sein - hergestellt in China unter inhumanen Arbeitsbedingungen.

"Alle Produkte für die Weltmeisterschaft sollten in Südafrika gefertigt werden und für Profit sorgen", sagt Gewerkschaftssprecher Patrick Craven. Der mitgliederstarke Gewerkschaftsbund Cosatu will den Verkauf von Zakumi aus China in Südafrika nun unterbinden und droht mit Unterbrechungen von bereits stattfindenden Veranstaltungen zur Weltmeisterschaft. Er fordert vom Welt-Fußballverband Fifa, sich für die Herstellung von WM-Produkten nach ethischen Grundsätzen einzusetzen. Die Fifa hatte zu Beginn dieser Woche jede Verwicklung in die Auftragsvergabe für "Zakumi - made in China" abgelehnt. Verträge seien mit der Global Brands Group (GBG) geschlossen worden, einer internationalen Agentur zur Vergabe von Lizenzen für Markenzeichen, mit der die Fifa zusammenarbeitet.

In Johannesburg erklärte jetzt GBG-Geschäftsführer Paul Zacks, dass eine Untersuchung der Arbeitsbedingungen der Firma in China eingeleitet worden sei und Ergebnisse nächste Woche vorlägen. "Wir haben aber einen Vertrag mit südafrikanischen Firmen abgeschlossen." Die britische Boulevardzeitung News of the World hatte jedoch vergangene Woche herausgefunden, dass die chinesische Firma Shanghai Fashion Plastic Products And Gifts das Maskottchen produziert. Angeblich hatte ein Besuch vor Ort gezeigt, dass dort ArbeitnehmerInnen bis zu elf Stunden täglich und für weniger als 23 Rand (zwei Euro) pro Tag arbeiten. Auf der Firmenwebsite steht das Fifa-Logo.

Aber laut der Firma in Shanghai sollen die Zakumis durch die südafrikanische Firma Ascendo in Umlauf gebracht werden. Die gehört einem südafrikanischen Parlamentsmitglied und Geschäftsmann, Shiaan-Bin Huang. Er hatte einen Untervertrag mit GBG verhandelt und dann für Shanghai Fashion die Übernahme der Verteilung in Südafrika gesichert.

Nicht nur WM-Maskottchen Zakumi entsteht unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Auch Figuren von Südafrikas Präsident Jacob Zuma für seine Werbekampagnen zur Präsidentschaftswahl 2009 stammten aus der gleichen Firma in Shanghai. Der Gewerkschaftsverband Cosatu verlangt seitens der Regierungspartei eine Erklärung, wie es zu diesen Verträgen kam.

Und auch andere Artikel mit WM-Bezug wie T-Shirts, Anstecker und Glaswaren stammen aus China. Cosatu will durchsetzen, dass durch die Herstellung aller Artikel rund um die WM in Südafrika mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Falls es notwendig sei, etwas zu importieren, dann müssten diese Produkte zumindest unter fairen Bedingungen entstehen.

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5 Kommentare

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  • A
    Ali

    Wie wenig bekommt eigtl. ein südafrikanischer Arbeiter? Wenn schon Bedienstete mit Kundenkonktakt ganz offiziell nur Trinkeld als Lohn bekommen (Kellner), was läuft dann hinter südafrikanischen Fabrikmauern ab? Die Cosatu ist doch so was von falsch!

  • D
    Dimitri

    Was kann man dazu sagen? Recht haben sie. Weiter so!

  • FH
    Fairer Handel

    Bei dieser WM geht es wie bei allen anderen Sportgroßveranstaltungen nur um Kohle und Macht. Der Preis hierfür ist hoch: es wird gedopt, betrogen und gelogen, koste es, was es wolle.

     

    Man sollte nicht nur nach dem beschissenen Maskottchen fragen, sondern auch danach, wie die Fußbälle und sämtliche Plastikklamotten, die Sportler so tragen, hergestellt werden.

  • B
    bus

    is doch scheißegal echt

  • K
    K.Gaard

    Das ist ja ein Skandal! Bei der Fußball-WM in Deutschland war das doch ganz anders. Da hat man eine US-Firma für viele Millionen Dollar mit der Gestaltung beauftragt und heraus kam ein typisch deutsches Tier, das aussah wie ein Löwe ohne Hose. Gefertigt wurde dieses Wesen übrigens auch in Asien. Und das hat dann keinen Menschen hier aufgeregt! Das ganze Geld hätte man auch in Deutschland lassen können und die Nähereien in Ostdeutschland hätten sicher gerne ebenso was vom großen Kuchen abgehabt, wie die guten Designer und Spielzeughersteller in unserem Land. Aber da hatten die Herren von der FIFA garnicht erst dran gedacht. Na ja, man muss diesen Müll ja auch nicht kaufen. Es geht ja schließlich nur um den Sport...