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■ Zum TageMadame ist dran übernehmen Sie!

Frauen sind die besseren Chefs. Solange es keine üble Konkurrenz unter den Weibern gibt, könnten böse männliche Zungen nun einwenden. Aber sehen wir von solchen Einzelfällen ab und berufen wir uns auf die Erkenntnisse der Management-Gurus. Nicht mehr die Diktatoren an der Spitze sind gefragt. In der modernen Firma sind soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und Toleranz gefordert. Und darin sind Frauen allen Untersuchungen zufolge den Männern überlegen. Daß sich männliche Mitarbeiter schwertun, solche wissenschaftlichen Erkenntnisse öffentlich zu bestätigen, mag schnöder Selbstschutz sein. Nicht als Ausgleich für jahrhundertealtes Unrecht gehören Frauen in die Chefetagen, sondern um den verfahrenen Karren der deutschen Wirtschaft aus dem Dreck zu ziehen. Denn nur weibliche Toleranz gestattet Fehler. Und nur erkannte Fehler führen zur permanenten Verbesserung, ohne die ein Unternehmen heute nicht mehr im Wettbewerb bestehen kann. Mal wieder müssen die Frauen also richten, was die Männer mit ihrer Befehls-Kultur und der entsprechenden Untergebenen-Mentalität verbockt haben. Ein bißchen so wie nach dem Krieg.

Erfolgreiche Unternehmerinnen wissen, woran es noch hapert beim Durchbruch des weiblichen Geschlechts an die Spitze der Unternehmen. Frauen bilden keine Seilschaften, mit denen sie im Steilhang des täglichen Geschäfts an den gut angeknoteten Kerlen vorbeiziehen könnten.

Doch wenn der Kapitalismus funktioniert und sich die Frauen auf den Marsch durch seine hartumkämpften Institutionen einlassen wollen, dann kann nichts schiefgehen. Quote hin oder her, bald werden Frauen auf Chefsessel berufen werden. Die Kapitalisten tun das schon aus der Angst, die Chef-Männer könnten die Firma und das ganze Land endgültig ruinieren. Laßt uns denn hoffen, daß die Management Gurus sich nicht irren. jof

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