MORGEN : Kleine Nachlese der Grenzland-Filmtage
Nur noch rund eine Woche, dann gehören die ehemals sozialistischen Bruderländer wie Polen, Ungarn oder Tschechien ganz offiziell zur Europäischen Union dazu. Und das wird überall gefeiert. In den Fernsehsendern und den überregionalen Printmedien laufen seit Monaten diverse Reportagen und Hintergrundberichte über die neuen Nachbarn, und zum 1. Mai gibt es zahlreiche Veranstaltungen. Das Interesse ist groß, etwas über diese Länder und ihre Menschen zu erfahren. Doch ein Festival in der oberfränkischen Provinz bedient dieses Interesse schon seit 1977. In dem kleinen bayerischen Ort Selb, der direkt an der Grenze zu Tschechien liegt, finden jedes Jahr die Grenzland-Filmtage statt. Ein kleines, aber feines Festival, das seinen Fokus nicht nur, aber schwerpunktmäßig auf das osteuropäische Kino richtet. Darunter aber auch besondere Filme aus anderen europäischen Ländern zeigt. Zum ersten Mal gibt es jetzt auch in Berlin eine Auslese des letzten Festivals zu sehen. Gezeigt werden zwei Spielfilme: Der russische „Eigenheiten der nationalen Jagd“ und „Nachbarinnen“. Davor gibt es die Publikumslieblinge unter den Kurzfilmen zu sehen. Veranstaltungsort ist das wieder eröffnete Kino Krokodil, das zu DDR-Zeiten das Kino „Nord“ war.