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MIT DEM FLUGVERKEHR AUF DU UND DUNeue Liaison am Himmel

■ Britisch Airways und KLM wollen kooperieren/ Delta darf die Pan-Am-Strecken übernehmen

London/Atlanta (dpa/taz) — Im europäischen Luftverkehr zeichnet sich eine neue Kooperation ab: British Airways (BA) und die niederländische Fluggesellschaft KLM befinden sich in Gesprächen über eine Zusammenarbeit, die möglicherweise in einem Zusammenschluß der beiden Linien mündet. Zunächst wollen BA und KLM zwei gemeinsame Flugdrehscheiben auf dem Londoner Flughafen Heathrow und dem Amsterdamer Airport Schiphol schaffen. Ziel ist, einen größeren Anteil an dem europäischen Zubringerverkehr zu erhalten. Beide Fluggesellschaften machen auf ihren europäischen Linien hohe Verluste. Während KLM die Gesprächsrunden mit BA bestätigte, ohne allerdings auf Einzelheiten einzugehen, wollte BA am Wochenende keinen Kommentar abgeben.

British Airways wünscht seit langem einen verbesserten Zugang zum amerikanischen Markt. Das britische Interesse an KLM richtet sich vor allem auf die amerikanische North West Airlines gerichtet, an der KLM bereits mit 20 Prozent beteiligt ist. BA, die 60 Prozent ihres Umsatzes auf den Transatlantikrouten einfliegt, wünscht eine bessere Zubringeranbindung in Amerika. North West, die Schulden von rund 6,2 Milliarden D-Mark hat, würde im Gegenzug von einer Aktienbeteiligung durch BA profitieren. Wie es im niederländischen Fernsehen hieß, könnte die geplante Zusammenarbeit später zu einer vollen Fusion zwischen British Airways und KLM führen.

Die amerikanische Delta Airlines hat inzwischen aus Washington die Genehmigung zum Kauf von Transatlantikstrecken der sich im Vergleichsverfahren befindlichen US-Luftfahrtgesellschaft PanAm erhalten. Delta wird ab November den Flugbetrieb auf den zahlreichen Strecken von New Yorker aufnehmen, darunter nach Frankfurt, Berlin, Hamburg und München. Frankfurt soll zum wichtigsten europäischen Drehkreuz für die drittgrößte US-Fluggesellschaft werden. Der neue Delta- Knotenpunkt Frankfurt wird nach Angaben des US-Verkehrsministeriums ein „teilweises Gegengewicht“ zur verstärkten europäischen Präsenz der beiden größten US-Fluglinien United Airlines und American Airlines bieten. Diese hatten fast alle Transatlantikstrecken der PanAm und der TWA nach London gekauft. Delta hatte 416 Millionen Dollar für die verbliebenen Transatlantikstrecken und die von Frankfurt ausgehenden Pan- Am-Routen gezahlt.

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