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Archiv-Artikel

MIGRANTEN IN EUROPA Knapp 40 Milliarden Euro für die Heimat

BRÜSSEL | Migranten in Europa haben im Jahr 2011 rund 39,1 Milliarden Euro in ihre Heimatländer überwiesen. Das ist knapp eine Milliarde mehr als 2010, teilte das EU-Statistikamt Eurostat gestern mit. Im Vergleich zu 2009 stieg die Summe sogar um 2,4 Milliarden Euro. Etwa ein Drittel der Gelder blieb innerhalb der EU, rund zwei Drittel flossen in Staaten außerhalb der EU.

Das Land mit den meisten Rücküberweisungen von Migranten war Frankreich (9,7 Milliarden Euro), gefolgt von Italien und Spanien. Deutschland liegt mit 3 Milliarden an vierter Stelle. Selbst die europäische Wirtschaftskrise hat nur wenig Einfluss auf die wachsenden Geldströme. Entwicklungsexperten sehen das mit gemischten Gefühlen: Einerseits steigt die Abhängigkeit vieler Empfänger in den Ländern des Südens, andererseits helfen die Gelder oft ganzen Familien aus der Armut. Häufig entstehen neue Arbeitsplätze, wenn etwa die Empfänger kleine Betriebe gründen. Diskutiert wird daher beispielsweise, wie sich die Geldflüsse gezielt in Entwicklungsprojekte leiten lassen – etwa mit Hilfe attraktiver Zinsen für die Migranten. (epd)