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MBB liefert Flugabwehr an Irak

Köln (dpa) — Der Luftfahrt- und Wehrtechnikkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) hat den Irak nach Angaben des ARD- Fernsehmagazins „Monitor“ außer mit Hubschraubern auch mit dem Flugabwehrsystem „Roland“ ausgerüstet. Wie das Magazin am Dienstag abend berichtete, ist der Irak zwischen 1982 und 1986 von der deutsch-französischen Raketenfirma Euromissile, an der MBB zu 50 Prozent beteiligt sei, für fünf Milliarden Mark mit dem hochmodernen System beliefert worden.

Das Londoner Institut für Strategische Studien bestätigte laut „Monitor“, daß der Irak über 60 Kampfhubschrauber von MBB erhalten habe. Das Magazin präsentierte einen MBB-Mitarbeiter als Zeugen, der „an der Abwicklung des Geschäfts“ beteiligt gewesen sei. Seiner Aussage zufolge wurden die Hubschrauber mit Schnellfeuerkanonen und Raketenabschußvorrichtungen sowie einem militärischen Navigationssystem ausgerüstet. MBB-Techniker hätten die Kampfhubschrauber im Irak auch gewartet.

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt seit Anfang September gegen MBB wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Außenwirtschaftsgesetz.

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