MARSFLUG : Eineinhalb Jahre in der Raumkaspsel
MOSKAU | Bis das erste Raumschiff zu einer bemannten Marsmission aufbricht, dauert es wohl noch Jahrzehnte. Mindestens 520 Tage wären die Astronauten unterwegs. In einer Simulation testen seit Donnerstag sechs Forscher die Bedingungen eines solchen Fluges zum Roten Planeten. Dafür lassen sie sich für eineinhalb Jahre in einer fensterlosen Kapsel einschließen und leben – abgesehen von der Schwerelosigkeit – unter denselben spartanischen Bedingungen, wie sie auch eine echte Marscrew zu ertragen hätte. Das Experiment Mars500 findet in Zusammenarbeit der Europäischen Weltraumagentur ESA und der chinesischen Raumfahrtbehörde auf einem Testgelände des Instituts für Biomedizinische Probleme (IBMP) in Moskau statt. Die Wissenschaftler versprechen sich davon Erkenntnisse, mit denen sie irgendwann einer echten Marsexpedition helfen können, mit dem Stress und der Erschöpfung eines solchen Weltraumfluges fertig zu werden. Die Simulation in Moskau stellt den 250 Tage langen Hinflug zum Mars nach, eine 30-tägige Erkundungsmission an der Oberfläche des Planeten und die 240 Tage dauernde Rückreise zum Heimatplaneten Erde. (apn)