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Archiv-Artikel

MARGRET SCHMIDT, ORGANISATORIN DES LESBENFRÜHLINGS Die Aktivistin

Von VWA
Margret Schmidt, 43

■ organisiert erstmals das Lesbenfrühlingstreffen und kämpft für Umweltschutz und Frauenrechte. Foto: privat

Mehrmals ist Margret Schmidt schon hinter Gittern gelandet, weil sie Bäume schützte. Das hat die 43-Jährige aber nicht davon abgehalten, sich weiter zu engagieren.

An diesem Wochenende startet ihr bisher größtes Projekt: das Lesbenfrühlingstreffen in Hamburg. Rund 1.000 Frauen werden dazu erwartet. Seit fünf Jahren organisiert sie mit ein paar Freundinnen das Elblesbenspektakel in Hamburg. Als Frauenrechtlerin ist sie seit 2003 aktiv: Drei Tage lang hielt sie damals mit anderen Mahnwache auf dem Hamburger Rathausmarkt zur Unterstützung von Frauenhäusern.

Standfestigkeit aber bewies sie auch schon früher – vor allem bei Aktionen in der Natur. Tagelang stand sie unter Bäumen, um diese vor dem Abholzen zu bewahren. Da war es dann irgendwann konsequent, ihr Beamtinnen-Dasein in der Hamburger Justizbehörde an den Nagel zu hängen. „Ich kann doch nicht ewig auf diesem Hocker sitzen“, dachte sie sich vor zehn Jahren.

Dann zog es sie zu Greenpeace. Ein Jahr lang demonstrierte sie mit anderen Umweltschützern vor dem Verlagsgebäude von Gruner und Jahr. „Jeden Donnerstag haben wir uns dort hingestellt, weil wieder ein Fußballfeld Regenwald für das Papier zerstört worden ist.“

Später ging Schmidt ins Ausland. In Kanada stand sie ein Jahr täglich im temperierten Regenwald, protestierte wieder gegen das Abholzen. „Das war eine tolle Zeit“, sagt sie, obwohl sie danach einen Monat ins Gefängnis musste. „Das war furchtbar langweilig, so ein moderner Frauenknast halt.“ Auch in Schweden verbrachte sie einen Tag in Haft. „Aber wir waren immer erfolgreich“, sagt Schmidt und lacht.

Aufgewachsen ist die Aktivistin in Schleswig-Holstein und Hamburg. Momentan baut sie sich eine Praxis als Heilpraktikerin auf: „Kräuter haben mich immer interessiert.“ Ihren Urlaub verbringt sie darum auch am liebsten in der Natur. In Mecklenburg-Vorpommern hat sie ein Kajak. „Das wartet dort schon auf mich“, sagt sie.

Wie das Engagement für Frauen und Natur zusammenpasst? Sie überlegt kurz: „Die Zerstörung der Natur hat ja auch ihre Wurzeln im Patriarchat.“ VWA