: Luxusbedürfnisse der Autofahrer
Betr.: „Billig geht nicht“, in der Abgeordneten-taz vom 6./7. Juli
Autofahrer sind die Melkkühe der Nation. Sie werden von früh bis spät drangsaliert und von vorn bis hinten abgezockt. Der Staat füllt sich die Taschen bei ihnen, ohne den kleinsten Finger für sie zu rühren.
Das ist so – allerdings nur in der wolkigen Phantasiewelt der Autofahrer selber. Die Realität sieht völlig anders aus: Jedes Auto wird Jahr für Jahr mit 3.000 Euro subventioniert! Bei 50 Millionen Autos sind das satte 150 Milliarden Euro jährlich. Die fehlen natürlich für andere Dinge, zum Beispiel zur Tilgung der horrenden Zinsen, die bei einer Staatsverschuldung von 1,2 Billionen Euro anfallen.
Der Artikel „Billig geht nicht“ führt den Widersinn erneut vor Augen: Es sind die Autofahrer, die den (inzwischen faktisch bankrotten) Staat auslutschen. Die Allgemeinheit soll für deren Luxusbedürfnisse aufkommen. Und da ist auch eine Zahl: Ein einziger Billigparkplatz mit abgesenktem Bordstein und befestigtem Parkstreifen kostet 100.000 geteilt durch 15, mithin 6666,67 Euro. Wieviel ÖPNV-Jahreskarten könnte der Verkehrsminister dafür verschenken?
Fabian Tweder, Berlin
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