: Luxus- statt Dienstreise
■ BfA-Vorstand auf Urlaub in Madrid
Berlin (dpa) – Manager der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) sollen sich Luxusreisen gegönnt haben, die das Finanzamt nicht als Dienstreisen anerkannt habe. Das berichtete die Bild am Sonntag. Aufsichtsratsmitglieder der BfA-eigenen Wohnunsgesellschaft „Gagfah“ seien 1990 auf „Dienstreise“ nach Madrid gegangen und hätten dort Sehenswürdigkeiten besichtigt. Die Gruppe habe aus 34 Personen bestanden, obwohl der Aufsichtsrat nur 15 Mitglieder habe. Eine ähnliche Reise soll im Jahr darauf noch in die britische Hauptstadt geführt haben.
Eine Stellungnahme der BfA steht noch aus. Nach Ostern wird sich der Zeitung zufolge der Haushaltsausschuß des Bundestages mit dem Fall befassen. Der Bundesrechnungshof habe in einem Bericht bemängelt, daß Mitglieder des Gagfah-Aufsichtsrates mit den Reiseaufwendungen unberechtigterweise „geldwerte Vorteile“ aus der Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied erlangt hätten. Das zuständige Finanzamt habe den Dienstzweck der Reisen nicht anerkannt und Steuern von insgesamt 205.000 Mark festgesetzt. Im Aufsichtsrat saßen laut Bericht der Zeitung überwiegend aktive und ehemalige Mitglieder des Versicherungsvorstandes.
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