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■ beiseiteLutz von Pufendorf

Nachdem Kultursenator Radunski seinen Rücktritt angekündigt hat und Monika Grütters als Nachfolgerin ins Spiel gebracht wurde, beginnt jetzt das gute, alte Profilierungsspiel. Staatssekretär Lutz von Pufendorf sagt darum jetzt ganz laut, was er über die Politik seines zukünftig ehemaligen Chefs denkt. Zum Beispiel über die Entscheidung für Bernd Wilms als Intendendant am Deutschen Theater: „Abgesehen von einem Millionen-Minus bahnt sich dort auch noch ein künstlerisches Debakel an“, erklärte von Pufendorf in der Welt am Sonntag: „Das wird nicht gut gehen.“ Im Streit um die Berliner Symphonieorchester empfahl der Staatssekretär „kluge Haushaltspolitik“, und – immer gut – eine Meinung zum Metropol-Theater hat er auch: Von Pufendorf wandte sich gegen eine vorzeitige Wiedereröffnung im Februar 2000. Es müsste für eine Totalsanierung sowieso wieder geschlossen werden, die nicht 15 oder 20 Millionen, sondern 60 bis 80 Millionen Mark verschlingen würde, „wenn man es ordentlich macht“. Von Pufendorf, stellt man sich jetzt vor, würde es ordentlich machen, zur Not auch selbst hier und da vor Ort ein bisschen mitsanieren oder den Jungs und Mädchen von der Staatsoper („unser Sorgenkind“) erklären, wie man einen Spielplan macht: „Für 83 Millionen Mark Subventionen muss mehr gespielt werden.“ Da Pufendorf ein „von Pufendorf“ ist, kämen uns weitere Profilierungsversuche Ende der Woche gut zupass: Am Sonnabend möchte die taz sich ja bekanntlich an den Adel verkaufen. Von Pufendorf vorab: „Das muss man ordentlich machen. Für 300 neue Abos muss mehr passieren als ein paar Adelstitel in den Texten.“ men

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