■ Telegramm: Love Parade vertreibt Nachtigall
Berlin (taz) – Der Bundesverband für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat gestern die Streckenführung der Berliner Love Parade kritisiert. Veranstalter und Berliner Senat hatten sich erneut den größten innerstädtischen Park, den Tiergarten, als Tanzfläche für die eine Millionen erwarteten Raver entschieden. Die Schäden der letztjährigen Techno-Party jedoch sind unübersehbar. Die Liebestänzer schlugen Breschen durch Hecken und Büsche, die von späteren Parkbesuchern als Trampelpfade ausgetreten wurden. Die Brutzahlen von Nachtigall und Bodennistern seien deutlich zurückgegangen, kritisiert ein Mitarbeiter des zuständigen Grünflächenamtes. Selbst ohne neue Großveranstaltungen benötige der Park mindestens zehn Jahre zur Erholung. Doch Love-Parade-Mitveranstalter Ralf Regitz sieht schon aus organisatorischen Gründen „keinen Handlungsspielraum für Termin und Route“ der diesjährigen Parade. Auch an anderen möglichen Veranstaltungsorten gebe es „Inkompatibilitäten“. Vor zwei Jahren hatten Geschäftsleute der Westberliner City protestiert, nachdem die Tänzer den Kurfürstendamm plattgetanzt hatten.ga
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen