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Lokalkoloratur

Man merkt, die schleswig-holsteinische Justizministerin kommt aus Köln. Denn Anne Lütkes greift durch. Köln, diese Autohasser-Stadt, in der man nicht mal vor dem Domportal parken kann, ohne abgeschleppt zu werden. Lütkes ist dort durch die harte Schule eines Franz-Josef Antwerpes gegangen, jenes durchgeknallten Regierungspräsidenten, der sich immer nachts im Nebel auf die Autobahn stellte, um Autofahrern den Führerschein abzuknöpfen. Das macht Schule. Lütkes hat nun vorgeschlagen, Taten wie Diebstahl oder Körperverletzung künftig auch mit Fahrverboten zu ahnden. Damit trifft sie natürlich ins Herz eines Zuhälters in Travemüde oder eines Tresorknackers in Henstedt-Ulzburg. Wer da kein Auto mehr fahren darf und nicht mehr in die Metropole Kiel (Hauptstadt des Verbrechens) kommt, muss auf ewig in seinem Heimatkaff auf dem Land hängen bleiben und sich mühsam damit über Wasser halten, Provinzler per Hütchenspiel übern Tisch zu ziehen. aha

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