Lokalkoloratur:
Manche Leute haben einfach zu viel Freizeit. Unausgelastet sind sie eines Tages nicht mehr damit zufrieden, nur noch minutenlang in der Nase zu bohren, Aldi-Pros-pekte zu wälzen und Jürgen Fliege beim Erquicken zuzuschauen. In so einer Situation gründen manche Leute, um ihrem Leben Sinn zu verleihen, Institute: Horst W. Opaschowski zum Beispiel, dessen Bedeutung allein schon an dem einzelnen bepunkteten Buchstaben in der Mitte abzulesen ist. So wie Adorno, dessen W. für Wiesengrund wohl für Opaschowski Ansporn war. Opaschowski ist bekanntlich nicht nur mediengeil, sondern in dieser Eigenschaft ebenso bekanntlich auch Leiter des Hamburger Freizeitforschungsinstitutes, sponsored by British American Tobacco. Gestern feierte er im Hotel Atlantic in großem Stil seinen 60. Geburtstag, feierte seine ganzen wissenschaftlichen Schaumgeburten mit ihren wohlklingenden Namen wie „Disneyfizierung“ oder „Generation §“. Das W. in seinem Namen steht übrigens für Windbeutel. aha
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