Lokalkoloratur:
Wenigstens einer kann sich freuen. Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust bekommt ab dem kommenden Monat wieder mehr LeserInnen für das einzige orange Nachrichten-Magazin dazu. Gestern gab der Spiegel-Verlag bekannt, dass das Reportagemagazin Spiegel Reporter aufgrund schlechter Anzeigenerlöse ab April eingestellt wird und Reportagen künftig verstärkt in das Montagsblatt wandern werden. Schnief. Nie mehr die Geschichte zur Meldung, nie mehr der Text zum Foto, nie mehr Erwin Kochs kleine Kolumnen, nie mehr Uwe Buses Kostbarkeiten aus Silicon Valley, nie mehr Kurbjuweit, Mattussek, Osang, Smoltczyk so geballt auf einem Haufen. Stattdessen wieder ellenlang schlecht gelauntes Montagsgeschreibe über Pat und Patachon, also Friedrich Merz und Laurenz Meyer, darüber, was für ein schlechter Mensch Jürgen Trittin ist, und seitenweise Geriatrisches von Augstein über Bismarck. Und irgendwo auf Seite 211 eine kleine Perle von Barbara Supp. Da war einmal was qualitativ Gutes auf dem Markt, und schon ist es wieder weg. Da wird uns etwas fehlen. Wir danken für dieses Gespräch. aha
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