Lokalkoloratur:
Hamburgs ewiger Bausenator, so wird gemunkelt, hat derzeit schlaflose Nächte. Ist das etwa der Dank, so fragt sich Eugen Wagner, für 18 Jahre im Dienst von Asphalt und Beton? Ja, ruft ihm fröhlich grinsend Bernd Reinert zu, des Senators personifizierter Albtraum. Der Verkehrsexperte der CDU, der gern mal mit der Wasserwaage Spurrillen auf Hamburgs Straßen nachspürt, behelligt Wagner mit verwirrenden Fragen. Ob es zutreffe, dass dessen Genosse Bürgermeis-ter Ortwin Runde am Mittwoch den ersten Spatenstich für die S-Bahn zum Flughafen tätige, will Reinert wissen, und falls ja, wie das angehen könne? Seines Wissens habe Wagner höchstselbst „schon am 24. Mai 1991 den ersten Spatenstich für die Flughafen-S-Bahn“ vorgenommen. Sei dies etwa der Grund, fragt Reinert erst sich und nun den Senator, dass dieser am Mittwoch „nur reden, aber nicht spatenstechen“ dürfe? Und falls nein, drängt sich dem Christdemokraten ein anderer Verdacht auf: „Was machte Bausenator Eugen Wagner am 24. Mai 1991 am Flughafen mit dem Spaten?“ Und, sollte er gestochen haben, an einer anderen Stelle als beim „ersten Spatenstich 2001“ am Mittwoch? Fragen über Fragen. smv
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