Lokalkoloratur:
Bäume sind gemeinhin überflüssig, nur dazu da, den Blick auf den Wald zu verstellen, lediglich dazu nütze, den Rohstoff für ebenfalls Entbehrliches wie Springer-Tageszeitungen abzugeben oder liebeskranken Jünglingen die Arbeitsfläche zu stellen, um herzförmige Symbole für die Nachwelt anzufertigen. Manchmal fährt man damit auch Boot, aber dann muss man schon Thor Heyerdahl oder alternativ Rüdiger Nehberg heißen. The Tree war im Vorjahr Transmissionsriemen des Konditormeisters, um von einem Ende des Atlantik zum anderen zu kommen. Und weil er das mit dem Engagement für die brasilianischen Ureinwohner verknüpft hat, erhält das Museum für Völkerkunde heute den Baumstamm für sechs Monate leihweise als Exponat. Nehberg ist logischerweise schon wieder ruhelos und wird heute auch sein neues Projekt vorstellen, mit dem er auf die Genitalverstümmelung von Frauen aufmerksam machen will. aha
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