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Lloyd Dynamo entläßt

Beim Bremer „Lloyd Dynamo Werk“, einer Tochter der AEG, sollen knapp 200 der etwa 800 ArbeitnehmerInnen entlassen werden. Heute um 14 Uhr tagt der Aufsichtsrat. Vor dem Werkstor soll eine Protestkundgebung stattfinden. Die Unternehmensleitung will Teile des Werks stillegen und die Produktionspalette reduzieren. Die taz sprach mit Sven Beyersdorff, Betriebsrat und IG-Metall-Vertrauensmann.

taz: Warum werden die Arbeitsplätze bei Lloyd abgebaut?

Beyersdorff: Die offizielle Begründung ist Auftragsrückgang und schlechte Kostenlage.

Seit wann sind die Pläne bekannt?

Wir wissen seit Mai davon und versuchen seitdem, Beschäftigungsalternativen ins Gespräch zu bringen. Die sehen so aus, daß wir in Frage stellen, ob die Fertigungstiefe verringert werden muß und daß man nochmal über das Produkt nachdenken sollte. Wir sagen, lieber qualifizieren statt entlassen.

Heute ist Aufsichtsratssitzung. Werden die Entlassungen beschlossen?

Beschlossen worden sind die schon vom AEG-Vorstand. Wir wollen als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Chance nutzen, nochmal all die kritischen Fragen zu stellen: ob das der richtige Weg ist, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, warum man nicht Weiterqualifizierungsmaßnahmen macht.

Gibt es Konzepte des Betriebsrates, wie es weitergehen soll?

Wir haben Gedanken und bräuchten kritische Unterstützung durch Sachverständige, die sie auf Machbarkeit untersuchen. bpo

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