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beiseiteLiteratur

In der neuen Kulturbrauerei (nicht zu verwechseln mit der alten) gibt es – wie überall – einen Salon, benannt nach José Soda, einem der letzten Spanienkämpfer (er schiffte sich 1987 nach Mallorca ein). Zwar gibt es in diesem Salon, Eingang Knaackstraße, statt tappas breakfast, statt viva musica livemusik, statt compañeros regionale local heroes und statt flamenco techno – aber gekämpft wird doch: wie verückt! Insofern macht der Sodasalon seinem Namen alle honores. Heute um 20 Uhr ringt der geschäftsführende membre des illegalen Gebietskomitees, André Meier, mit dem gesprochenen Wort. Seinen Genossen ist er vor allem als Partner der Kampfjournalistin Anja Baum und des Videoterroristen Jürger Kuttner bekannt – bei beiden hält er sich eher in der halbschattigen Etappe auf. In Sodas Salon will er jedoch das Frontschwein herauskehren: Meier als NVAler, Meier als Schreibtischtäter und Meier kurz vor Stalingrad. Es handelt sich dabei um mehrere Schichten seines Aufbau-Romans „Fixies“, die er stehend freihändig vortragen wird.

Theater

Wegen des Sportunfalls einer Schauspielerin muss die Schaubühne ihren März-Spielplan ändern. Unter anderem wird die Premiere der deutschsprachigen Erstauffühung von Sarah Kanes „Gierig“ (Regie: Thomas Ostermeier) vom 6. auf den 23. März verschoben. Auch die ursprünglich für den 19. März geplante Erstaufführung „Das Lied vom Sag-Sager“ von Daniel Danies (Regie: Peter Wittenberg) wird verschoben: auf den 31. März.

Gestorben

Helene Weigel holte Felicitas Ritsch 1959 ans Berliner Ensemble. Sie spielte die Kommissarin in der „Optimistischen Tragödie“ von Wischnewski, Frau Begbick in Brechts „Mann ist Mann“ und die Mae Garga im „Dickicht der Städte“ – und in mehr als 40 anderen Inszenierungen. Ihren letzten Auftritt hatte sie 1986 im „Kaukasischen Kreidekreis“. Felicitas Rietsch ist in der Nacht zu Dienstag im Alter von 74 Jahren gestorben.

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