: Literarische Woche
Donnerstag: Raoul Schrott
Lyrik ist für ihn „konzentrierter Augenblick. Klein und transportabel.“ Raoul Schrott, der für seine Anthologie Erfindung der Poesie den Titel „Archäologe der Lyrik“ erntete, präsentiert diesmal Frischersonnenes aus dem eigenen Kopf: seinen Gedichtband Tropen.
20 Uhr, Literaturhaus
Freitag: AutorInnen aus gefährdeter Fremde
„Wie der Ort – so das Wort“, sagt ein albanisches Sprichwort. Doch nicht nur von Krieg und Gewalt erzählen die Texte aus Albanien und Kosovo. Während der Kosovo-Albaner Ali Podirmja in der Tradition der mündlichen albanischen Dichtung wurzelt, repräsentieren die in Rom lebende Caterina Xucarro und Mimoza Ahmeti aus Tirana die jüngere Generation.
20 Uhr, Literaturhaus
Sonntag: Mezzotinto
Wer keinen Herausgeber findet, wird selber einer – nach diesem Motto gründete der Hamburger Autor Harry Springer 1983 die Literaturzeitschrift Mezzotinto. Den Namen lieh sich Springer von Henry Miller, für den textlichen Inhalt des jährlich erscheinenden Blattes sorgen unbekannte AutorInnen und der Herausgeber selbst. Am Sonntag feiern Springer, Wolfgang Hoppe und Wolfgang Senff in Onkel Schwamms Bücherstunde die 25. Ausgabe.
21 Uhr, Treibeis, Gaußstr. 25
Montag: Liane Dirks
Das Psychogramm einer unmöglichen Liebe erzählt der Dokumentarroman Und die Liebe? frag ich sie. Die polnisch-jüdische Schriftstellerin Krystyna Zywulska, eine Auschwitz-Überlebende, ver-liebte sich in den 20 Jahre jüngeren Dramatiker Thomas Harlan, Sohn eines NS-Propagandaregisseurs. Vor ihrem Tod 1992 vertraute sie ihre Geschichte der Kölner Autorin Liane Dirks an.
20 Uhr, Literaturhaus
Montag: Alina Wituch-nowskaja
Als sie 1995 fast ein Jahr wegen angeblichen Rauschgifthandels in Untersuchungshaft im berüchtigten Butyrka-Gefängnis saß, interessierte sie die „ästhetische Seite dieser Angelegenheit“. Die 24jährige russische Lyrikerin Alina Wituchnowskaja, an deren Fall die russischen Geheimdienste ihren Machtkampf mit demokratischen Intellektuellen austrugen – und vorerst verloren – verarbeitete nach ihrer Entlassung ihre Erlebnisse in zwei Büchern und warnte ihre Generation vor Spitzeldiensten für die Polizei. hedi 20 Uhr, Zentralbibliothek
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