: Literarische Woche
Dienstag: Thomas Bernhard
Ungewöhnliche Ärztefortbildung: Ulrich Wildgruber liest im weißen Kittel aus Thomas Bernhards Wittgensteins Neffe. Der an Tuberkulose erkrankte österreichische Autor reflektiert seinen vierjährigen Aufenthalt in den vierziger Jahren in einer Lungenheilanstalt. Vorher referiert der Lungenarzt Prof. Dr. Harald Morr über „Schöpferische Begabung und Krankheit am Beispiel der Tuberkulose“.
20 Uhr, Haus der Ärztekammer, Humboldtstraße 56
Mittwoch: Christa Hein
Aus ihrem ersten Roman Der Blick durch den Spiegel liest die Frankfurter Autorin und nimmt dabei die Zuhörer mit auf die Reise einer jungen Frau, die um 1900 von Riga aus mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Mandschurei aufbricht. Im Zug überschreitet sie nicht nur geographische, sondern auch gesellschaftliche und persönliche Grenzen.
19:30 Uhr, Buchhandlung Kötz und Buchenau, Wedeler Landstraße 25
Donnerstag: Karen Duve
Im tiefen Schnee ein stilles Heim: Aus der Kurzgeschichtensammlung trägt die Hamburger Erzählerin Karen Duve bissige Stories vor, zu denen DJ Luzie vom Sicorsky-Team Musik auflegt. Schade, daß sie noch nicht ihren erbarmungslosen Erstling Regenroman hören läßt.
20 Uhr, Kulturkeller unterm Audimax, Von-Melle-Park 6
Donnerstag: Johann Christoph Bürgel
Der Islamwissenschaftler und Übersetzer Johann Christoph Bürgel stellt das von ihm erstmals vollständig ins Deutsche übertragene Epos Die Abenteuer des Königs Bahram und seiner sieben Prinzessinnen des persischen Dichters Ilyas ibn Yusuf Nizami vor. In komplexer und anspielungsreicher Sprache schildert der berühmteste persische Literat des 12. Jahrhunderts bildhaft die Wandlung des Helden.
20 Uhr, Zentralbibliothek, Große Bleichen 25
Freitag: Ursula Krechel
In ihrem Vortrag über das „Traumhafte in der Literatur“ untersucht die Lyrikerin, Erzählerin und Essayistin Ursula Krechel die Fragen, ob das Wissen über Träume dieselben verändere, oder ob sich Schriftsteller in ihre zukünftigen Texte hineinträumen. Wilhelm Genazino spricht die Einleitung und leitet das anschließende Gespräch.
20 Uhr, Literaturhaus
Samstag: Robert Menasse
Der österreichische Schriftsteller wird aus seinem noch unveröffentlichten Buch lesen, das den Arbeitstitel Sie werden uns alle töten, nichts von ihnen wird bleiben trägt. Der Autor ist Spezialist für die kritische Einschätzung der österreichischen Identität und sorgt damit immer wieder für Kontroversen.
20 Uhr, Thalia Theater, Alstertor
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