Linux-Entwickler auf der Campus Party: „Geeks hatten immer Bärte“
Das Telefon sei wesentlich wichtiger als das Internet, sagt, Jon Hall, einer der bekanntesten Entwickler freier Software. Vier Fragen zu Kabeln und Haaren.
taz: Herr Hall, war das Internet die wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts?
Jon Hall: Auch wenn das etwas früher war, glaube ich, dass das Telefon wesentlich wichtiger ist. Zunächst lief selbst das Internet über Telefonkabel, über ein analoges Signal. Ich muss allerdings zugeben: Ich habe mal für eine Telefonfirma gearbeitet …
Sie waren von Beginn an an der Entwicklung von Linux als frei zugänglicher Software beteiligt. Was bedeutet freie Software?
Das „frei“ kommt nicht von „Freibier“, sondern von „Freiheit“. Ich darf mich nicht einfach bedienen – aber ich habe die Freiheit, zu nutzen, was ich brauche und zu verbessern, wozu ich imstande bin.
Wann war Ihr letzter Tag, an dem Sie offline waren?
, 62, bekam von seinen Studenten den Spitznamen „Maddog“ (verrückter Hund). Der Geschäftsführer von Linux International und langjähriger Entwickler erklärte den Besuchern der Campus Party Europe in Berlin das Phänomen, dass etwas kostenfrei zur Verfügung stehen kann und dennoch einen großen Wert besitzt.
Mein letzter Tag offline ist gerade jetzt, weil es hier auf der Campus Party Europe kein funktionierendes W-LAN gibt.
Bart ist hip in Berlin. Haben Sie sich den extra wachsen lassen?
Ich trage meinen Bart schon seit 1969. Männer sollten einen Bart tragen. Man spart sich so viel Zeit am Morgen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich direkt nach dem Aufstehen ein furchtbar scharfes Instrument an meine Kehle halte. Geeks hatten immer Bärte, aber ich gebe nicht viel auf mein Äußeres. Obwohl … Ich habe mir auf den rechten Arm das Linux-Maskottchen, den Pinguin Tux, tätowieren lassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin