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Linke brüskiert Hamburger ParlamentDalai Lama mit Chomeini verglichen

In ihrer ersten Rede entzürnt Linken-Politikerin Schneider SPD und Kollegen. Sie stellte den Dalai Lama indirekt in eine Reihe mit dem iranischen Revolutionsführer.

Weder schmeichelhaft noch geschickt, der Ausspruch Schneiders über den Dalai Lama. Bild: dpa

BERLIN taz Die Rede sollte differenziert ausfallen, doch sie geriet zum Eklat. In ihrer Jungfernrede vor der Hamburgischen Bürgerschaft verglich die Parlamentarische Geschäftsführerin der neuen Links-Fraktion, Christiane Schneider, am Mittwochabend indirekt den iranischen "Revolutionsführer" Ajatollah Chomeini mit dem Dalai Lama in Tibet.

Die Ausführungen lösten im Hamburger Parlament parteiübergreifend einen Proteststurm aus. "Wir haben jetzt auch eine Frau Wegener im Parlament", befand ein CDU-Abgeordneter mit Blick auf die ehemalige niedersächsische Abgeordnete der Linkspartei, die mit ihren Ausführungen zur Stasi vor wenigen Wochen einen Skandal ausgelöst hatte.

Wörtlich erklärte Schneider, "die Weltgesellschaft" habe "keine guten Erfahrungen mit Religionsführern gemacht, die sich als Repräsentanten gesellschaftlicher Opposition" verstünden. "Ich erinnere zum Beispiel an Chomeni", so Schneider weiter. Auch "tibetische Religionsführer" müssten sich die Frage gefallen lassen, "welchen Kurs sie bei der Modernisierung, der Beseitigung von Armut und nicht zuletzt der Verwirklichung der Menschenrechte steuern". Der GAL-Fraktionsvize Christian Maaß, der als neuer Umweltsenator im Gespräch ist, sagte unter dem Applaus von CDU, SPD und GAL, Schneiders Rede verschlage ihm "fast die Sprache". Der Vergleich sei unsäglich, zudem habe Schneider mit ihrer Rede "Opfer zu Tätern" gemacht.

Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Michael Neumann, bezeichnete die Ausführungen Schneiders als "empörend". Sie stützten die Einschätzung, dass die Partei auf absehbare Zeit weder politik- noch regierungsfähig sei.

Auch innerhalb der Links-Fraktion löste die Rede Schneiders überwiegend Kopfschütteln aus. Während ihr Fraktionskollege Joachim Bischoff die Ausführungen als "unglücklich" einstufte, sprachen andere Funktionsträger der Hamburger Linken hinter vorgehaltener Hand davon, Schneider habe sich offenbar "vergaloppiert".

Schneider selbst betonte, es habe "ihr ferngelegen, einen direkten Vergleich zwischen Chomeini und dem Dalai Lama herzustellen".

Vielmehr habe sie darauf hinweisen wollen, dass Letzterer "als politisches und religiöses Oberhaupt der Tibeter eine vordemokratische Figur" sei, da es "problematisch" sei, wenn "Politik und Religion sich vermischten", so Schneider. MARCO CARINI

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87 Kommentare

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  • DK
    Dirk Küsters

    Hat 100%ig Recht, die Frau Schneider. Schade, dass sie halb zurück rudert.

  • M
    mia

    Mariana bringt das Ganze auf den Punkt. Zu ergänzen wäre noch, dass der Dalai Lama immer betont hat, sein Amt bei Zeiten neu zu definieren. - Auch ich war kurz davor, links zu wählen. Es treiben sich aber zu seltsame Gestalten in dieser Partei herum - und ein Gysi ist mir zu wenig.

  • M
    Mariana

    Die Linken, Sozialisten, Kommunisten, Atheisten und sonstigen "isten" wirken oft mit ihrem unsachlichen Beißreflex gegenüber allem Religiösen genauso fanatisch und verbohrt wie jene religiösen Fanatiker, welche sie so sehr verachten. Deren Methoden unterscheiden sich desweiteren in nichts von jenen der kommunistischen Parteikader in China. Wie eine Monstranz tragen die Linken die Werke von Goldner, Goldstein und Trimondi über den tibetischen Buddhismus vor sich her, um diese friedliche Religion zu dämonisieren. Diese Autoren sind Erzkommunisten und fanatische Hetzer, welche ihre Mao-Ikone reinwaschen wollen. Diese "Publikationen" halten noch nicht einmal einer oberflächlichen, wissenschaftlichen Prüfung stand, werden aber unter den Linken als "Stein der Weisen" angesehen.

     

    Nichts anderes macht die KP in China seit Jahrzehnten. Anstatt nach den Ursachen der Ausschreitungen zu fragen, beschimpften sie den Dalai Lama mit einem Vokabular wie in den dunkelsten Zeiten der Kulturrevolution. Die Tibeter müssen heute noch während des "Verhörs" auf einem Bild vom Dalai Lama herumtrampeln und ihn verleumden. Es ist schon kurios: die Tibeter wurden ins Gefängnis geworfen, gefoltert, in Umerziehungslager gesteckt oder zwangsumgesiedelt. Es hat alles nichts gefruchtet - trotz aller Repressionen verehren die Tibeter den Dalai Lama noch immer.

     

    Im Westen wird die Religion des tibetischen Buddhismus einfach nicht verstanden. Allein der Begriff "Gottkönig" hat schon etwas Bösartiges. Die Tibeter glauben an Reinkarnation und verehren seit Jahrhunderten den jeweiligen Dalai Lama, weil er eine Reinkarnation seines Vorgängers und im weiterhenden Sinne eines Buddhas ist. Das ist wirklich komplex und sehr schwer zu verstehen, allerdings rechtfertigt Unverständnis noch lange nicht die Intoleranz, die viele Linke zu diesem Thema auszeichnet. So lange sich die Tibeter freiwillig zu ihrer Religion bekennen und so lange keine Menschenrechtsverletzungen zu beklagen sind, sollte dieser tiefe Glaube der Tibeter auch die Linken nicht allzusehr überfordern.

     

    Es gibt noch nicht einmal den kleinsten Hinweis auf Dialogbereitscheift seitens der chin. Führung und schon fühlen sich vor allem die Linken dazu berufen, zu diskutieren, welche Art der Staats-/Gesellschaftsform in Tibet denn nach den eigenen enggesteckten Normen und Wertvorstellungen "genehm" wäre. Insofern entpuppt sich diese ganze Diskussion ohnehin nur als Scheindebatte.

     

    Was ist die Zielsetzung der Frau Schneider, wenn sie einen Massenmörder mit einem Friedensnobelpreisträger vergleicht und damit die Opfer zum Täter macht? Bei genauerer Betrachtung kann eigentlich nur folgender Gedankengang dahinterstecken: "Hach jo, die Menschenrechte verbessern sich ja so langsam in China, das kommt ja auch den Tibetern zugute. Und bevor die Tibeter so einem "undemokratischen" Religionsführer in die Hände fallen, sollen sie lieber weiterhin wegen ihres Glaubens in Umerziehungslagern und Gefängnissen vor sich hinschmoren."

     

    Nicht der Dalai Lama ist es, der keine Unterstützung verdient - es ist die Linke. Ich war schon drauf und dran, die Linke zu wählen. Nun zeigt sich, daß sich unter diesem Mäntelchen des Humanismus Intoleranz pur verbirgt. Ich werde diese scheinheiligen Relativierer kommunistischer Verbrechen aufgrund dieser Posse ganz sicher nicht wählen.

     

    Mariana

  • R
    Rafael

    Hallo raubwaldy

     

    Prinzipiell hast Du Recht. Hattest Du jedenfalls bis vor zwei Wochen. Allerdings fanden am 24.März 2008 die ersten freien Wahlen in Bhutan statt. Das Land ist nun eine konstitutionelle Monarchie mit einem gewählten Parlament, den Monarchien Europas vergleichbar.

  • B
    Bawer0958

    Geheuchelte Aufregung:

     

    Alles die jetzt laut schreien " Haltet den Dieb" sollen sich selbst Fragen stellen:

    Die Besetzung Tibets ist und war völkerrechtswidrig - weshalb zählt die VR China nicht zu den sogenannten "Schurkenstaaten"?

    Kuba wird beispielsweise seit mehr als 40 Jahren aus ideologischen Gründen blockiert und isoliert. Die VR China dagegen - Mitglied im Sicherheitsrat - ist bald der Produktionsstandort Nr. 1 für die kapitalistische Welt - frei von aufmüpfigen Arbeitnehmerinteressen vertretenden Gewerkschaften - es wird bis zum Umfallen zwangsweise gearbeitet - das Traumland für jeden Prediger der Markwirtschaft.

    Wer sich empört gibt, muss dies zu allererst hinterfragen! Die Menschenrechte werden nicht nur für die Tibeter mit Füßen getreten sondern auch für 99 Prozent aller Chinesen.

    Auf der anderen Seite stellt sich die Frage mit welchem Recht hat auch nur irgendeine Macht dieser Erde den Anspruch andere Regionen mit seiner glückseeligmachenden Gesellschaftsform zu überziehen? Die USA im Irak? Die NATO in Afghanistan? China in Tibet? um nur einige Beispiele zu nennen.

    Wer all dies hinterfrägt, hat auch das Recht Religionen zu hinterfragen! Gottkönige gibt es in einer Demokratie nicht, so wenig es eine Durchlaucht in unserer Gesellschaft geben sollte und trotzdem liegen wir den abgehalfterten Fürstenhäusern heute noch zu Füßen - obwohl 1918 entmachtet.

    Was will ich damit zum Ausdruck bringen: Vor unseren eigen Türen existieren ungelöste Ungeheuerlichkeiten! Mit umso größeren Geschrei lenkt man davon ab, wenn eine linke Politikerin einmal nicht ganz die richtige Tonlage des Mainstream findet! Also Gemach, Gemach Ihr empörte Schreier - auch wenn`s gut kommt zu brüllen "Kommunist(in)!

  • WO
    Willie Obst

    Ein iranischer Freund war damals,

    währen des Regimewechsel in der Iranischen Armee.

    Er hat mir viele Ereignisse geschildert,

    die für uns Europäer nicht vorstellbar sind.

    Aber eine Schilderung hatte mich sehr angewidert.

    Er war als Gast bei einem Gerichtstermin.

    Bei diesem Gerichtstermin wurden 10 Offiziere des Schah zum Tode verurteilt.

    Die Mullahs, die wie er mir sagte, teilweise nicht schreiben und lesen konnten,

    fragten im Gerichtssaal, ob jemand bei der Exekution, aktiv teilnehmen möchte.

    Also die zum Tode verurteilten, aktiv mit einer Waffe erschießen.

    Mir ist unverständlich,

    den humanistisch geprägten Dalai Lama,

    mit so einen Religionsführer zu vergleichen.

    Seine Grundeinstellung ist absolut friedlich.

     

    Bisher sind über 100 friedlich demonstrierende Monche,

    durch das chinesischen Regime getötet worden.

    Auch ist erkennbar, dass das Regime Systemkritiker,

    vor den Beginn der Olympischen Spielen einsperrt und foltert.

    Über den Fabrikarbeiter Herrn Yang Chunlin,

    konnte ich einiges bei Amnesty International Deutschland lesen.

    Sowie die unmenschlichen Behandlung durch die staatlichen Behörden erfolgte,

    könnte man meinen,

    die Chinesen hätten einen pädophilen Massenmörder erwischt.

    Nur weil er eine Petition

    (Wir wollen Menschenrechte und keine Olympische Spiele)

    mit über 10.000 Unterschriften iniziiert hat.

     

    Erschreckend ist auch die Behandlung von Frau Zeng Jinyan.

    Sie ist die Frau des inhaftierten Menschenrechtlers Hu Jia.

    Die Polizei drohte ihr an, wenn sie nicht kooperiere,

    werde man ihr 4 monatiges altes Kind wegnehmen.

    Dann werde man ihr Säugling, nur alle 3 Stunden Nahrung geben.

     

    Und warum boykottriert Deutschland nicht die Spiele in China.

    Weil die Großindustrie Aufträge in Milliardenhöhe mit China hat.

    Bei einen deutschen Boycott gingen die Aufträge ins Ausland.

    Ich bin der Meinung,

    wenn es keinen Führungswechsel des Regime gibt,

    wird in ein paar jahren sowieso der Transrapid nachgebaut.

    Copyright-Diebstahl,

    wird ja in China wie ein Kavaliersdelikt gehandhabt.

     

    Frau Merkel und Herr Steinmeier sollten unbedingt schnell,

    Frau Zeng Jinyan und ihrem Säugling,

    politisches Asyl anbieten.

    Bevor die Menschenrechtsverletzer,

    sich jetzt noch an ihrem Säugling vergreifen...

     

    Denn die Menschenrechte stehen vor Profitgier!

     

    http://www.world-news.eu.ki/

  • R
    raubwaldy

    ich persönlich finde die kritik an den zitaten von fr. schneider mehr als überzogen. das ist doch schwarz-weiß denken. der kleine arme tiebeter (david) gegen den großen fast allmächtigen chinesen (goliath). daraus schließen wir tibet=gut china=böse das das so nicht ist wissen wir alle aber denken wir im zweifelsfall doch lieber in diesem muster. aber wehe jemand dreht diese muster einmal um! Wie? der gute kleine david holt sich beim amerikanichen teufel hife gegen den bösen goliath? das müssen wir ignorieren da es nicht ins bild passt. wir wenden immer unsere "aufgeklärte" weltsicht auf andere länder und denkweisen an und wundern uns wenn es nicht funktioniert bzw köpfen jeden der unsere denkmauer von einer anderen perspektive betrachtet

     

    Was wäre wenn tibet nicht besetzt wäre? ich denke eine mögliche denkweise wäre ein system ahnlich wie es in butan herrscht. dort sind die Menschen (bis jetzt) ohne jede demokratie laut umfragen ziemlich glücklich.und in butan könnte man fürs bloggen auch in den knast kommen können.

  • M
    mia

    Klar doch - Religion ist Opium für das Volk - so waren unsere lieben Brüder und Schwestern bei den Montagsdemonstrationen wohl alle bekifft und alles ein großer geschichtlicher Irrtum?

  • T
    Thomas

    " Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich "

     

    Demokratie und Monarchie ist kein Widerspruch. Siehe Schweden, Dänemark, Niederlande, etc.

  • R
    Ramon

    @Neue Wege: Sehr schöner Kommentar. Das tut richtig gut.

  • NW
    Neue Wege

    Hallo Alle miteinander!

    Das tibetische System kritisch zu Hinterfragen ist keine schlechte Idee. Dennoch gibt es so gut wie keine Fakten aber sehr viele Meinungen, viele fallen eher Böse aus. Dabei fällt mir auf, wie kulturzentristisch der tibetische Staat betrachtet wird. Wir guten Westler betrachten aber ein System, das wir mit unseren Werten nicht angemessen bestimmen können. Basta! Lassen wir doch erstmal die Diskussion ruhen, was die Tibeter mit IHREM Land vorhaben, wenn sie wieder darin selbstbestimmt leben können. Wie sie heute ein Staatssystem etablieren würden, sollte gar nichr - meine Meinung - primär in unserem Mittelpunkt stehen. Das wird sich schon entwickeln und den westlichen demokratischen Einfluß mit sich bringen.

    Wir urteilen schließlich nur über das Leben der Tibeter vor dem Einmarsch der chinesischen Armee, nicht unbedingt, wie sie heute selbstbestimmt leben würden. Und denkt daran, der Dalai Lama will eigendlich nur kulturelle Freiheit, noch nicht einmal mehr die politische.

    Deshalb meine Forderung, den Tibetern beizustehen und sich solidarisch zu erklären und diese DÄMLICHE SPORTVERANSTALTUNG irgendwohin zu verlegen. Danach können wir ihnen zu einem demokratischem System helfen, wenn sie es wünschen.

     

     

    @Marc: Es gibt keinen Grund, dass Du dich so aufregst und ausfallend wirst, alte Hohlfrucht.

    Denk mal drüber nach: In China dürften wir fürs bloggen fett in den Knast!

  • R
    Rafael

    Das Problem einer Opposition gegen eine Diktatur ist natürlich immer, dass auch die Opposition nicht demokratisch legitimiert sein kann. Das liegt in der Natur der Sache. Also muss man mit der Opposition arbeiten, die man gerade zur Hand hat. Im Iran ist es mit einem religiösen Oppositionellen gründlich in die Hose gegangen. Das lag aber wohl ehr an der konkreten Religion des Oppositionellen, nicht so sehr an der Tatsache, dass er religiös war. Im Irak ist es mit säkularen Oppositionellen gründlich schief gegangen, was nicht unbedingt ein Argument gegen säkulare Opposition gegen schlimme Diktatoren ist. In Polen ist es mit religiöser Opposition seitens der katholischen Kirche ziemlich gut gelaufen. Und der Dalai Lama ist doch ein lustiger Bursche. Khomeni hat nie gelacht, der Lama kichert dauernd wie ein Irrer. Also mangels oppositioneller Alternative ist der Lama ziemlich akzeptabel, finde ich.

  • R
    Rafael

    @Adam Paske

     

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

     

    Schlimmer als Frau Schneider ist das Nobelpreiskommitee, das durch die Vergabe des Friedensnobelpreises an den Dalai Lama diesen mit einem fanatischen Massenmörder wie Arafat gleichgesetzt hat.

  • G
    Georg

    Stimmt ja, dieser verdammte feudalistische Unterdrücker, der das 'sozialistische Arbeiterparadies' China bedroht. Denn dort werden höchstens 'reaktionäre Kräfte' auf den Pfad der sozialistischen Tugend zurückgeführt.

     

    Verdammtnochma! Seid ihr wirklich alle so blöd, dass Ihr Religionskritik auf diesem minderbemittelten Niveau, auch noch im Zusammenhang eines menschenverachtenden Regimes wie Chinas, üben müsst??

    Natürlich ist der Dalai Lama kein Aufklärer, noch ist die Vergangenheit Tibets eine demokratische, aber Oppositionen sind nunmal keine Wunschveranstaltung, bei denen sich die linken Gutmenschen ihre Lieblingsvertreter aussuchen können.

    Aber lieber mal total stumpfsinnige Vergleiche anstellen, den 'Bush-Freund' als Feudalherren verunglimpfen (wen sollte man sich denn auch als mächtigen Unterstützer der Opposition sonst aussuchen? Putins Russland? Nordkorea? klar, wer mit den 'Neoliberalen' zusammenarbeitet, ist der Klassenfeind!) und ansonsten auch nur Blödsinn verzapfen...

     

    Arme Linke...

  • F
    Flo

    Hi Marc,

    warum so aufgebracht? Niemand hier hat behauptet, dass der heutige Dalei Lama ein schlimmer Diktator wäre. Ich habe sogar darauf hingewiesen, dass er womöglich ein guter wäre.

    Aber zuerst mal verstehe ich diese Argumentation mit dem das kann man nicht mit einander vergleichen nicht. Natürlich kann man den heutigen Dalei Lama mit Chomeini vergleichen und wahrscheinlich kommt man dann darauf, dass es viel mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten gibt, aber vergleichen kann man sie doch wohl. Aber wie gesagt, dass hat hier niemand wirklich gemacht und Frau Schneider hat es auch nicht gemacht.

    Also Marc du bist also kein Linker? Du bist dir aber bewusst, dass viele Rechte und Mittige dein hier geschriebenes als links bezeichnen würden oder? Obwohl du wahrscheinlich eher als Demokrat zu bezeichnen wärst. Ist halt die Frage ob Anhänger einer richtigen Demokratie (Volksherrschaft) nicht auch als links einordbar sind.

    Wenn man danach fragt ob für Tibet nicht eine Demokratie besser wäre, wenn sie dann autonom von China wären, dann ist natürlich erstmal die Paralamentarische oder vielleicht konstitutionelle gemeint. Ich weiß nicht ob man so viele Schritte voran gehen sollte und gleich eine richtige Demokratie (Volksherrschaft) fordern sollte. Wenn man zu hastig ist mit den Veränderungen (Reformen), dann führt das eher dazu, dass nicht das entsteht was man wirklich wollte siehe z.B. Russische Revolution.

    Ich habe Joshs Kommentar verstanden, aber eigentlich auch nur wegen DR. King und dem Pfarrer aus der DDR. Er wollte halt darauf hinweisen, dass religiöse Führer nicht immer schlechtes bewirken und dieser Hinweise war durchaus wichtig, denn bei den Linken (also nicht die Partei sondern allgemeint) wird Religion teilweise echt ein bisschen zu krass verteufelt. Dabei bin ich der Meinung, dass es ohne Jesus wahrscheinlich nicht die Ideen des Kommunismus gegeben hätte. Er hat mit seinen Ideen auf jeden Fall ne Menge Vorarbeit geleistet, auch wenn mit Jesus und seinen Ideen natürlich viel Schindluder betrieben wurde in der Geschichte der Kirche.

    MfG

    Flo

  • M
    Marc

    Hallo all ihr Ober-Linken!!!

    Seid ihr eigentlich schon vom Baum runter & habt mal die Augen auf gemacht und auf die Wlt geschaut??? Ihr meint wirklich, der Dalai Lama sei mit Chomeini vergleichbar...denn so lesen sich eure Kommentare! Also, meines Wissens nach hat der Dalai Lama noch niemanden zu Folter oder Mord aufgerufen, werde direkt noch indirekt!!? Natürlich steht der Dalai Lama nicht für westliche Demokratie-Werte...es ist das releigiöse Oberhaupt der Tiber, nicht der EU! Und? Wieviele von euch zahlen brav steuern, auf das der deutsche Staat davob Soldaten zum vergewaltigen und morden ins Ausland schicken kann? Ich vermute: alle!? Wie scheinheilig die Linke in Deutschland doch immer noch ist...herrlich!!!

    Zur Demokratie: Ihr glaubt, es gibt irgendwo auf der Welt eine? Wo denn?

    Schlaft weiter, reagiert weiter in euren Scheuklappen-Mustern und beweihräuchert euch auch weiter in diesem Forum...seid sozusagen weiter taz-Mainstream, da gibts kein Gegenwind ;-)

     

    @ Josh: Meinst Du, die Leute haben Dein Kommentar verstanden? Ich denke nicht....

     

    Grüße von einem Nicht-Buddhisten & Nicht-Linken, für den Werte wie: "Eine eigene Meinung zu besitzen" oder "selbstständig denken zu können" mehr als Phrasen beim Plenum sind :)

  • R
    Raschkralle

    ich habe erfreut von christiane schneiders kritischer anmerkung zu dem feudalistischen religionsführer gelesen und mir gedacht, das ist ja mal was nettes, inhaltlich klares. eine äußerung im sinne von emanzipation in der bürgerschaft hamburgs. in deutschland gibt es ja seit dem nationalsozialismus viel irrationale, anti-aufklärerische begeisterung für den dalai lama.

    dessen fans geht es wohl kaum um eine emanzipation und nicht-ethnisierende gleichberechtigung aller lebensweisen in tibet (was ja ein menschenrechtsansatz wäre), sondern um völkische solidarität mit feudal-tibetischem gehabe.

    meine kritische anmerkung zu der rede ware: ich hätte nicht von "modernisierung" gesprochen, da ich entwicklungstheoretisch die m. e. stockbürgerliche, über die interessen von unterdrückten/globalisierungsverliererInnen hinweggehenden modernisierunghstheorien ablehne und denke, mit einer kritischen dependenztheorie kommt bei der auseinandersetzung mit dem chinesischen staatskapitalismus weiter, wer sich statt für religion für menschen interessiert.

    alles gute für christiane schneider, ich hoffe, wenigstens in ihrer partei knicken nicht alle ein.

    um für die fraktion "die linke" emanzipatorische, radikale linke in hamburg zu gewinnen, war die rede nicht verkehrt.

  • N
    n_kane

    Ein Ekel-Film über den Islam, wird als ein Dank an die Meinungsfreiheit genossen. Warum darf man nicht öffentlich gegen die "Mainstream-Meinung" sein? Hinzu kommt noch die äußerst vorsichtige Formulierung der Dame.

     

    Es lebe die Meinungsfreiheit!!!!

  • R
    Rafael

    Sie hat schon Recht mit ihren Aussagen. Sie hätte aber so mutig sein sollen, den Lama mit Papst Johannes Paul II zu vergleichen, der eine nicht unwestentliche Rolle für die reaktionären oppositionellen Kräfte im sozialistischen Arbeiterparadies der Volksrepublik Polen gespielt hat. Der hat die Linken wirklich arg geärgert, während Khomeni doch während der Schah-Zeit ihr lieber Verbündeter war.

  • L
    Lars

    Ist es nicht mal angebracht im allgemeinen Dalai-Lama-Taumel mal kritisch zu hinterfragen wofür er steht. Sicherlich nicht für ein demokratischen, emanzipatorisches Projekt, sondern für Feudalherrschaft, Unterdrückung(insbesondere von Frauen) und für Nazikontakte. Komischerweise interessiert das keine Sau.

  • FG
    Frank Günter

    Pest oder Cholera ?

     

    Es gibt Quellen die behaupten, dass die Herrschaft des Dalai Lamas, der auch Verbindung zu faschistischen Regimen nachgesagt wird, bis weit in das 20. Jahrhundert auf einen theokratischen Feudalismus beruhte. Eine elitäre Priesterkaste von ca. 3 prozent der Bevölkerung, herrschte mit drakonischen Mitteln über die Abhängige Landbevölkerung,die nach Strich und Faden ausgebeutet und in interlektueller Dunkelheit gehalten wurde. Todesstrafen und Verstümmelungen sollen im Namen der Vollstreckung des göttlichen Willens und zur Durchsetzung der Herrschaft des Dalai Lamas häufig gewesen sein.

    Die Gleichsetzung des Buddhismus und des Lamaismus ist hinsichtlich der Fragen nach Gewaltfreiheit und Friedfertigkeit absurd.Sie wird aber gerne von und für esotherische religonsromantiker so kolportiert. Vor diesem Hintergrund empfinde ich die vorsichtigen kritischen Äusserungen der Frau Schneider eher als nützlich,hier eine Diskussion anzuregen. Hier helfen keine religiös-esotherischen Affekte, sondern nur Aufklärung.

    Diese sollen natürlich auch nicht zur Aufwertung des chinesischen Repressionsapparates dienen.

    Mir ist kein Fall bekannt bei der eine Krankheit die andere geheilt hätte.

  • TS
    Thede Stamm

    Halte die Äußerungen zwar bestimmt nicht schmeichelhaft, aber es ist doch eine berechtigte Frage, warum ein religiöser Führer für die "Freiheit" eines Landes stehen soll. Demokratie ist keine Sache von religiösen Oberhäuptern, egal ob sie sich friedlich oder revolutionär geben. Erinnert sei an Hr. Küppersbusch, der sich in der taz in durchaus ähnlicher Weise äußerte- zu recht und ohne das ein solch alberner "moralischer Aufschrei" gefplgt wäre.

  • F
    Flo

    Weswegen diese Aufregung? Ich verstehe das nicht! Ich kann über den Karnevalsverein, der täglich durch unsere Parlamente zieht, nicht wirklich lachen. Vielleicht sollte Mensch es besser mit Humor nehmen. Es ist aber andererseits auch ziemlich peinlich, was die Parteien miteinander für ein komisches Affentheater in den Parlamenten veranstalten. Ist doch sowas von ersichtlich, dass man hier eindeutig den gemeinsamen Feind Die Linke unbedingt diskreditieren wollte. Und da nutzt man noch so jede kleine Möglichkeit um dort was auch immer hinein zu interpretieren und einen Skandal zu produzieren. Der Skandal ist nicht, dass Frau Schneider wichtige Gedankengänge geäußert hat, die man auf jeden Fall mal druchdenken sollte, sondern dass die anderen Parteien aus Feindschaft solche Gedankengänge tabuiisieren. Denn der Dalei Lama ist keine gewählte Persönlichkeit und bevor China in den 1930igern Tibet annektierte herrschten die Vorgänger des Dalei Lama auch ziemlich diktatorisch und es gab auch die ein oder andere Beziehung zu den Nazis. Der heutige Dalei Lama hat sich auch schon widerholt mal mit ehemaligen Nazis getroffen. Daher schiebt sich schon die Frage auf was passiert, wenn China Tibet mehr Unabhängigkeit zuspricht? Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich und wäre das besser für die Einwohner als unter der Herrschaft Chinas? Oder würde sich dadurch vielleicht nicht wirklich was ändern, weil der eine Diktator vom Andern abgelöst wird?

    Und selbst wenn der heutige Dalei Lama vielleicht sogar ein gütiger und gut für alle Tibeter entscheidender Diktator wäre, wären es seine Nachfolger mit Garantie auch?

    Frau Schneider hat schon recht wenn sie daran erinnert, dass man gut überlegen sollte was passiert, wenn man dem Dalei Lama hilft die Tibeter unabhängiger zu machen, denn ähnliche Geschehnisse in der Geschichte zeigen, dass das auch schief gehen kann. Und sie hat Recht damit, dass sie ermahnt den Dalei Lama und seine Anhänger zu fragen, was sie denn für Pläne für die Zeit der Autonomität Tibets haben.

    Also eigentlich müsste es heißen Hamburger Parlament brüskiert Deutschland. Naja sie könnten ja immernoch für ihre unüberlegten Äußerungen bei Frau Schneider um Entschuldigung bitten, aber ich glaube dass das leider nicht passieren wird.

    MfG

    Flo

  • J
    Josh

    Oh ja, in der Tat. Man denke nur an das Unheil, dass all diese Religionsführer angerichtet haben: Bischof Desmond Tutu in Südafrika, Baptistenprediger Martin Luther King Jr. in den USA oder der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche bei den Montagsdemonstrationen '89.

  • MK
    Marcel Kunzmann

    Da hat die Genossin nur Recht, wenn sie diesen religiösen Scharlatan öffentlich kritisiert.

    Klar das dass von den Medien so künstlich hochgespielt und verzerrt wird.

  • H
    Helsch

    Der Ayatollah Khomeini hat in einem breiten Bündnis von religiösen und säkularen Gruppen den US-Freund Schah Reza Pahlevi verjagt und das Land von einem Folterregime befreit. ( Dass diese Revolution selbst dann zu einer religiösen Diktatur wurde, ist bekannt und oft genug kritisiert worden, legitimiert aber im Nachhinein nicht die Politik des Schahs und seiner westlichen Unterstützer.)

    Der Dalai Lama schleimt sich dagegen bei dem Kriegstreiber und Völkermörder Bush ein (nennt ihn 'seinen lieben Freund' ) und sollte allein durch diese 'Aktion' jegliche Reputation bei Friedensfreunden verloren haben.

    Die Kritik an China und dessen Verletzung der Menschenrechte ist bei amnesty international und anderen seriösen Menschenrechtsorganisationen gut aufgehoben.

    Sie bedarf nicht eines dümmlich grinsenden 'Ozeans der Weisheit', der doch nur der Repräsentant einer absolut nicht demokratisch legitimierten ,feudalistischen Mönchskaste ist.

  • Z
    Zeittotschläger

    Ich kann die Aufregung nicht so recht verstehen. Die Glorifizierung des Dalai Lama hierzulande befremdet mich genauso wie Frau Schneider. Ein Blick in das alte, noch von den Lamas regierte Tibet würde manchem Free-Tibet-Aktivistien sicher helfen...

  • AP
    Adam Paske

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

  • C
    cousteau

    Hat Frau Schneider nicht in der Sache, nüchtern betrachtet, Recht? Jemand, der auf obskure Weise zu einem "Gottkönig" ernannt wurde - ist der ein Kandidat für fortschrittliche Politik? Ich weiß nicht recht ...

  • DK
    Dirk Küsters

    Hat 100%ig Recht, die Frau Schneider. Schade, dass sie halb zurück rudert.

  • M
    mia

    Mariana bringt das Ganze auf den Punkt. Zu ergänzen wäre noch, dass der Dalai Lama immer betont hat, sein Amt bei Zeiten neu zu definieren. - Auch ich war kurz davor, links zu wählen. Es treiben sich aber zu seltsame Gestalten in dieser Partei herum - und ein Gysi ist mir zu wenig.

  • M
    Mariana

    Die Linken, Sozialisten, Kommunisten, Atheisten und sonstigen "isten" wirken oft mit ihrem unsachlichen Beißreflex gegenüber allem Religiösen genauso fanatisch und verbohrt wie jene religiösen Fanatiker, welche sie so sehr verachten. Deren Methoden unterscheiden sich desweiteren in nichts von jenen der kommunistischen Parteikader in China. Wie eine Monstranz tragen die Linken die Werke von Goldner, Goldstein und Trimondi über den tibetischen Buddhismus vor sich her, um diese friedliche Religion zu dämonisieren. Diese Autoren sind Erzkommunisten und fanatische Hetzer, welche ihre Mao-Ikone reinwaschen wollen. Diese "Publikationen" halten noch nicht einmal einer oberflächlichen, wissenschaftlichen Prüfung stand, werden aber unter den Linken als "Stein der Weisen" angesehen.

     

    Nichts anderes macht die KP in China seit Jahrzehnten. Anstatt nach den Ursachen der Ausschreitungen zu fragen, beschimpften sie den Dalai Lama mit einem Vokabular wie in den dunkelsten Zeiten der Kulturrevolution. Die Tibeter müssen heute noch während des "Verhörs" auf einem Bild vom Dalai Lama herumtrampeln und ihn verleumden. Es ist schon kurios: die Tibeter wurden ins Gefängnis geworfen, gefoltert, in Umerziehungslager gesteckt oder zwangsumgesiedelt. Es hat alles nichts gefruchtet - trotz aller Repressionen verehren die Tibeter den Dalai Lama noch immer.

     

    Im Westen wird die Religion des tibetischen Buddhismus einfach nicht verstanden. Allein der Begriff "Gottkönig" hat schon etwas Bösartiges. Die Tibeter glauben an Reinkarnation und verehren seit Jahrhunderten den jeweiligen Dalai Lama, weil er eine Reinkarnation seines Vorgängers und im weiterhenden Sinne eines Buddhas ist. Das ist wirklich komplex und sehr schwer zu verstehen, allerdings rechtfertigt Unverständnis noch lange nicht die Intoleranz, die viele Linke zu diesem Thema auszeichnet. So lange sich die Tibeter freiwillig zu ihrer Religion bekennen und so lange keine Menschenrechtsverletzungen zu beklagen sind, sollte dieser tiefe Glaube der Tibeter auch die Linken nicht allzusehr überfordern.

     

    Es gibt noch nicht einmal den kleinsten Hinweis auf Dialogbereitscheift seitens der chin. Führung und schon fühlen sich vor allem die Linken dazu berufen, zu diskutieren, welche Art der Staats-/Gesellschaftsform in Tibet denn nach den eigenen enggesteckten Normen und Wertvorstellungen "genehm" wäre. Insofern entpuppt sich diese ganze Diskussion ohnehin nur als Scheindebatte.

     

    Was ist die Zielsetzung der Frau Schneider, wenn sie einen Massenmörder mit einem Friedensnobelpreisträger vergleicht und damit die Opfer zum Täter macht? Bei genauerer Betrachtung kann eigentlich nur folgender Gedankengang dahinterstecken: "Hach jo, die Menschenrechte verbessern sich ja so langsam in China, das kommt ja auch den Tibetern zugute. Und bevor die Tibeter so einem "undemokratischen" Religionsführer in die Hände fallen, sollen sie lieber weiterhin wegen ihres Glaubens in Umerziehungslagern und Gefängnissen vor sich hinschmoren."

     

    Nicht der Dalai Lama ist es, der keine Unterstützung verdient - es ist die Linke. Ich war schon drauf und dran, die Linke zu wählen. Nun zeigt sich, daß sich unter diesem Mäntelchen des Humanismus Intoleranz pur verbirgt. Ich werde diese scheinheiligen Relativierer kommunistischer Verbrechen aufgrund dieser Posse ganz sicher nicht wählen.

     

    Mariana

  • R
    Rafael

    Hallo raubwaldy

     

    Prinzipiell hast Du Recht. Hattest Du jedenfalls bis vor zwei Wochen. Allerdings fanden am 24.März 2008 die ersten freien Wahlen in Bhutan statt. Das Land ist nun eine konstitutionelle Monarchie mit einem gewählten Parlament, den Monarchien Europas vergleichbar.

  • B
    Bawer0958

    Geheuchelte Aufregung:

     

    Alles die jetzt laut schreien " Haltet den Dieb" sollen sich selbst Fragen stellen:

    Die Besetzung Tibets ist und war völkerrechtswidrig - weshalb zählt die VR China nicht zu den sogenannten "Schurkenstaaten"?

    Kuba wird beispielsweise seit mehr als 40 Jahren aus ideologischen Gründen blockiert und isoliert. Die VR China dagegen - Mitglied im Sicherheitsrat - ist bald der Produktionsstandort Nr. 1 für die kapitalistische Welt - frei von aufmüpfigen Arbeitnehmerinteressen vertretenden Gewerkschaften - es wird bis zum Umfallen zwangsweise gearbeitet - das Traumland für jeden Prediger der Markwirtschaft.

    Wer sich empört gibt, muss dies zu allererst hinterfragen! Die Menschenrechte werden nicht nur für die Tibeter mit Füßen getreten sondern auch für 99 Prozent aller Chinesen.

    Auf der anderen Seite stellt sich die Frage mit welchem Recht hat auch nur irgendeine Macht dieser Erde den Anspruch andere Regionen mit seiner glückseeligmachenden Gesellschaftsform zu überziehen? Die USA im Irak? Die NATO in Afghanistan? China in Tibet? um nur einige Beispiele zu nennen.

    Wer all dies hinterfrägt, hat auch das Recht Religionen zu hinterfragen! Gottkönige gibt es in einer Demokratie nicht, so wenig es eine Durchlaucht in unserer Gesellschaft geben sollte und trotzdem liegen wir den abgehalfterten Fürstenhäusern heute noch zu Füßen - obwohl 1918 entmachtet.

    Was will ich damit zum Ausdruck bringen: Vor unseren eigen Türen existieren ungelöste Ungeheuerlichkeiten! Mit umso größeren Geschrei lenkt man davon ab, wenn eine linke Politikerin einmal nicht ganz die richtige Tonlage des Mainstream findet! Also Gemach, Gemach Ihr empörte Schreier - auch wenn`s gut kommt zu brüllen "Kommunist(in)!

  • WO
    Willie Obst

    Ein iranischer Freund war damals,

    währen des Regimewechsel in der Iranischen Armee.

    Er hat mir viele Ereignisse geschildert,

    die für uns Europäer nicht vorstellbar sind.

    Aber eine Schilderung hatte mich sehr angewidert.

    Er war als Gast bei einem Gerichtstermin.

    Bei diesem Gerichtstermin wurden 10 Offiziere des Schah zum Tode verurteilt.

    Die Mullahs, die wie er mir sagte, teilweise nicht schreiben und lesen konnten,

    fragten im Gerichtssaal, ob jemand bei der Exekution, aktiv teilnehmen möchte.

    Also die zum Tode verurteilten, aktiv mit einer Waffe erschießen.

    Mir ist unverständlich,

    den humanistisch geprägten Dalai Lama,

    mit so einen Religionsführer zu vergleichen.

    Seine Grundeinstellung ist absolut friedlich.

     

    Bisher sind über 100 friedlich demonstrierende Monche,

    durch das chinesischen Regime getötet worden.

    Auch ist erkennbar, dass das Regime Systemkritiker,

    vor den Beginn der Olympischen Spielen einsperrt und foltert.

    Über den Fabrikarbeiter Herrn Yang Chunlin,

    konnte ich einiges bei Amnesty International Deutschland lesen.

    Sowie die unmenschlichen Behandlung durch die staatlichen Behörden erfolgte,

    könnte man meinen,

    die Chinesen hätten einen pädophilen Massenmörder erwischt.

    Nur weil er eine Petition

    (Wir wollen Menschenrechte und keine Olympische Spiele)

    mit über 10.000 Unterschriften iniziiert hat.

     

    Erschreckend ist auch die Behandlung von Frau Zeng Jinyan.

    Sie ist die Frau des inhaftierten Menschenrechtlers Hu Jia.

    Die Polizei drohte ihr an, wenn sie nicht kooperiere,

    werde man ihr 4 monatiges altes Kind wegnehmen.

    Dann werde man ihr Säugling, nur alle 3 Stunden Nahrung geben.

     

    Und warum boykottriert Deutschland nicht die Spiele in China.

    Weil die Großindustrie Aufträge in Milliardenhöhe mit China hat.

    Bei einen deutschen Boycott gingen die Aufträge ins Ausland.

    Ich bin der Meinung,

    wenn es keinen Führungswechsel des Regime gibt,

    wird in ein paar jahren sowieso der Transrapid nachgebaut.

    Copyright-Diebstahl,

    wird ja in China wie ein Kavaliersdelikt gehandhabt.

     

    Frau Merkel und Herr Steinmeier sollten unbedingt schnell,

    Frau Zeng Jinyan und ihrem Säugling,

    politisches Asyl anbieten.

    Bevor die Menschenrechtsverletzer,

    sich jetzt noch an ihrem Säugling vergreifen...

     

    Denn die Menschenrechte stehen vor Profitgier!

     

    http://www.world-news.eu.ki/

  • R
    raubwaldy

    ich persönlich finde die kritik an den zitaten von fr. schneider mehr als überzogen. das ist doch schwarz-weiß denken. der kleine arme tiebeter (david) gegen den großen fast allmächtigen chinesen (goliath). daraus schließen wir tibet=gut china=böse das das so nicht ist wissen wir alle aber denken wir im zweifelsfall doch lieber in diesem muster. aber wehe jemand dreht diese muster einmal um! Wie? der gute kleine david holt sich beim amerikanichen teufel hife gegen den bösen goliath? das müssen wir ignorieren da es nicht ins bild passt. wir wenden immer unsere "aufgeklärte" weltsicht auf andere länder und denkweisen an und wundern uns wenn es nicht funktioniert bzw köpfen jeden der unsere denkmauer von einer anderen perspektive betrachtet

     

    Was wäre wenn tibet nicht besetzt wäre? ich denke eine mögliche denkweise wäre ein system ahnlich wie es in butan herrscht. dort sind die Menschen (bis jetzt) ohne jede demokratie laut umfragen ziemlich glücklich.und in butan könnte man fürs bloggen auch in den knast kommen können.

  • M
    mia

    Klar doch - Religion ist Opium für das Volk - so waren unsere lieben Brüder und Schwestern bei den Montagsdemonstrationen wohl alle bekifft und alles ein großer geschichtlicher Irrtum?

  • T
    Thomas

    " Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich "

     

    Demokratie und Monarchie ist kein Widerspruch. Siehe Schweden, Dänemark, Niederlande, etc.

  • R
    Ramon

    @Neue Wege: Sehr schöner Kommentar. Das tut richtig gut.

  • NW
    Neue Wege

    Hallo Alle miteinander!

    Das tibetische System kritisch zu Hinterfragen ist keine schlechte Idee. Dennoch gibt es so gut wie keine Fakten aber sehr viele Meinungen, viele fallen eher Böse aus. Dabei fällt mir auf, wie kulturzentristisch der tibetische Staat betrachtet wird. Wir guten Westler betrachten aber ein System, das wir mit unseren Werten nicht angemessen bestimmen können. Basta! Lassen wir doch erstmal die Diskussion ruhen, was die Tibeter mit IHREM Land vorhaben, wenn sie wieder darin selbstbestimmt leben können. Wie sie heute ein Staatssystem etablieren würden, sollte gar nichr - meine Meinung - primär in unserem Mittelpunkt stehen. Das wird sich schon entwickeln und den westlichen demokratischen Einfluß mit sich bringen.

    Wir urteilen schließlich nur über das Leben der Tibeter vor dem Einmarsch der chinesischen Armee, nicht unbedingt, wie sie heute selbstbestimmt leben würden. Und denkt daran, der Dalai Lama will eigendlich nur kulturelle Freiheit, noch nicht einmal mehr die politische.

    Deshalb meine Forderung, den Tibetern beizustehen und sich solidarisch zu erklären und diese DÄMLICHE SPORTVERANSTALTUNG irgendwohin zu verlegen. Danach können wir ihnen zu einem demokratischem System helfen, wenn sie es wünschen.

     

     

    @Marc: Es gibt keinen Grund, dass Du dich so aufregst und ausfallend wirst, alte Hohlfrucht.

    Denk mal drüber nach: In China dürften wir fürs bloggen fett in den Knast!

  • R
    Rafael

    Das Problem einer Opposition gegen eine Diktatur ist natürlich immer, dass auch die Opposition nicht demokratisch legitimiert sein kann. Das liegt in der Natur der Sache. Also muss man mit der Opposition arbeiten, die man gerade zur Hand hat. Im Iran ist es mit einem religiösen Oppositionellen gründlich in die Hose gegangen. Das lag aber wohl ehr an der konkreten Religion des Oppositionellen, nicht so sehr an der Tatsache, dass er religiös war. Im Irak ist es mit säkularen Oppositionellen gründlich schief gegangen, was nicht unbedingt ein Argument gegen säkulare Opposition gegen schlimme Diktatoren ist. In Polen ist es mit religiöser Opposition seitens der katholischen Kirche ziemlich gut gelaufen. Und der Dalai Lama ist doch ein lustiger Bursche. Khomeni hat nie gelacht, der Lama kichert dauernd wie ein Irrer. Also mangels oppositioneller Alternative ist der Lama ziemlich akzeptabel, finde ich.

  • R
    Rafael

    @Adam Paske

     

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

     

    Schlimmer als Frau Schneider ist das Nobelpreiskommitee, das durch die Vergabe des Friedensnobelpreises an den Dalai Lama diesen mit einem fanatischen Massenmörder wie Arafat gleichgesetzt hat.

  • G
    Georg

    Stimmt ja, dieser verdammte feudalistische Unterdrücker, der das 'sozialistische Arbeiterparadies' China bedroht. Denn dort werden höchstens 'reaktionäre Kräfte' auf den Pfad der sozialistischen Tugend zurückgeführt.

     

    Verdammtnochma! Seid ihr wirklich alle so blöd, dass Ihr Religionskritik auf diesem minderbemittelten Niveau, auch noch im Zusammenhang eines menschenverachtenden Regimes wie Chinas, üben müsst??

    Natürlich ist der Dalai Lama kein Aufklärer, noch ist die Vergangenheit Tibets eine demokratische, aber Oppositionen sind nunmal keine Wunschveranstaltung, bei denen sich die linken Gutmenschen ihre Lieblingsvertreter aussuchen können.

    Aber lieber mal total stumpfsinnige Vergleiche anstellen, den 'Bush-Freund' als Feudalherren verunglimpfen (wen sollte man sich denn auch als mächtigen Unterstützer der Opposition sonst aussuchen? Putins Russland? Nordkorea? klar, wer mit den 'Neoliberalen' zusammenarbeitet, ist der Klassenfeind!) und ansonsten auch nur Blödsinn verzapfen...

     

    Arme Linke...

  • F
    Flo

    Hi Marc,

    warum so aufgebracht? Niemand hier hat behauptet, dass der heutige Dalei Lama ein schlimmer Diktator wäre. Ich habe sogar darauf hingewiesen, dass er womöglich ein guter wäre.

    Aber zuerst mal verstehe ich diese Argumentation mit dem das kann man nicht mit einander vergleichen nicht. Natürlich kann man den heutigen Dalei Lama mit Chomeini vergleichen und wahrscheinlich kommt man dann darauf, dass es viel mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten gibt, aber vergleichen kann man sie doch wohl. Aber wie gesagt, dass hat hier niemand wirklich gemacht und Frau Schneider hat es auch nicht gemacht.

    Also Marc du bist also kein Linker? Du bist dir aber bewusst, dass viele Rechte und Mittige dein hier geschriebenes als links bezeichnen würden oder? Obwohl du wahrscheinlich eher als Demokrat zu bezeichnen wärst. Ist halt die Frage ob Anhänger einer richtigen Demokratie (Volksherrschaft) nicht auch als links einordbar sind.

    Wenn man danach fragt ob für Tibet nicht eine Demokratie besser wäre, wenn sie dann autonom von China wären, dann ist natürlich erstmal die Paralamentarische oder vielleicht konstitutionelle gemeint. Ich weiß nicht ob man so viele Schritte voran gehen sollte und gleich eine richtige Demokratie (Volksherrschaft) fordern sollte. Wenn man zu hastig ist mit den Veränderungen (Reformen), dann führt das eher dazu, dass nicht das entsteht was man wirklich wollte siehe z.B. Russische Revolution.

    Ich habe Joshs Kommentar verstanden, aber eigentlich auch nur wegen DR. King und dem Pfarrer aus der DDR. Er wollte halt darauf hinweisen, dass religiöse Führer nicht immer schlechtes bewirken und dieser Hinweise war durchaus wichtig, denn bei den Linken (also nicht die Partei sondern allgemeint) wird Religion teilweise echt ein bisschen zu krass verteufelt. Dabei bin ich der Meinung, dass es ohne Jesus wahrscheinlich nicht die Ideen des Kommunismus gegeben hätte. Er hat mit seinen Ideen auf jeden Fall ne Menge Vorarbeit geleistet, auch wenn mit Jesus und seinen Ideen natürlich viel Schindluder betrieben wurde in der Geschichte der Kirche.

    MfG

    Flo

  • M
    Marc

    Hallo all ihr Ober-Linken!!!

    Seid ihr eigentlich schon vom Baum runter & habt mal die Augen auf gemacht und auf die Wlt geschaut??? Ihr meint wirklich, der Dalai Lama sei mit Chomeini vergleichbar...denn so lesen sich eure Kommentare! Also, meines Wissens nach hat der Dalai Lama noch niemanden zu Folter oder Mord aufgerufen, werde direkt noch indirekt!!? Natürlich steht der Dalai Lama nicht für westliche Demokratie-Werte...es ist das releigiöse Oberhaupt der Tiber, nicht der EU! Und? Wieviele von euch zahlen brav steuern, auf das der deutsche Staat davob Soldaten zum vergewaltigen und morden ins Ausland schicken kann? Ich vermute: alle!? Wie scheinheilig die Linke in Deutschland doch immer noch ist...herrlich!!!

    Zur Demokratie: Ihr glaubt, es gibt irgendwo auf der Welt eine? Wo denn?

    Schlaft weiter, reagiert weiter in euren Scheuklappen-Mustern und beweihräuchert euch auch weiter in diesem Forum...seid sozusagen weiter taz-Mainstream, da gibts kein Gegenwind ;-)

     

    @ Josh: Meinst Du, die Leute haben Dein Kommentar verstanden? Ich denke nicht....

     

    Grüße von einem Nicht-Buddhisten & Nicht-Linken, für den Werte wie: "Eine eigene Meinung zu besitzen" oder "selbstständig denken zu können" mehr als Phrasen beim Plenum sind :)

  • R
    Raschkralle

    ich habe erfreut von christiane schneiders kritischer anmerkung zu dem feudalistischen religionsführer gelesen und mir gedacht, das ist ja mal was nettes, inhaltlich klares. eine äußerung im sinne von emanzipation in der bürgerschaft hamburgs. in deutschland gibt es ja seit dem nationalsozialismus viel irrationale, anti-aufklärerische begeisterung für den dalai lama.

    dessen fans geht es wohl kaum um eine emanzipation und nicht-ethnisierende gleichberechtigung aller lebensweisen in tibet (was ja ein menschenrechtsansatz wäre), sondern um völkische solidarität mit feudal-tibetischem gehabe.

    meine kritische anmerkung zu der rede ware: ich hätte nicht von "modernisierung" gesprochen, da ich entwicklungstheoretisch die m. e. stockbürgerliche, über die interessen von unterdrückten/globalisierungsverliererInnen hinweggehenden modernisierunghstheorien ablehne und denke, mit einer kritischen dependenztheorie kommt bei der auseinandersetzung mit dem chinesischen staatskapitalismus weiter, wer sich statt für religion für menschen interessiert.

    alles gute für christiane schneider, ich hoffe, wenigstens in ihrer partei knicken nicht alle ein.

    um für die fraktion "die linke" emanzipatorische, radikale linke in hamburg zu gewinnen, war die rede nicht verkehrt.

  • N
    n_kane

    Ein Ekel-Film über den Islam, wird als ein Dank an die Meinungsfreiheit genossen. Warum darf man nicht öffentlich gegen die "Mainstream-Meinung" sein? Hinzu kommt noch die äußerst vorsichtige Formulierung der Dame.

     

    Es lebe die Meinungsfreiheit!!!!

  • R
    Rafael

    Sie hat schon Recht mit ihren Aussagen. Sie hätte aber so mutig sein sollen, den Lama mit Papst Johannes Paul II zu vergleichen, der eine nicht unwestentliche Rolle für die reaktionären oppositionellen Kräfte im sozialistischen Arbeiterparadies der Volksrepublik Polen gespielt hat. Der hat die Linken wirklich arg geärgert, während Khomeni doch während der Schah-Zeit ihr lieber Verbündeter war.

  • L
    Lars

    Ist es nicht mal angebracht im allgemeinen Dalai-Lama-Taumel mal kritisch zu hinterfragen wofür er steht. Sicherlich nicht für ein demokratischen, emanzipatorisches Projekt, sondern für Feudalherrschaft, Unterdrückung(insbesondere von Frauen) und für Nazikontakte. Komischerweise interessiert das keine Sau.

  • FG
    Frank Günter

    Pest oder Cholera ?

     

    Es gibt Quellen die behaupten, dass die Herrschaft des Dalai Lamas, der auch Verbindung zu faschistischen Regimen nachgesagt wird, bis weit in das 20. Jahrhundert auf einen theokratischen Feudalismus beruhte. Eine elitäre Priesterkaste von ca. 3 prozent der Bevölkerung, herrschte mit drakonischen Mitteln über die Abhängige Landbevölkerung,die nach Strich und Faden ausgebeutet und in interlektueller Dunkelheit gehalten wurde. Todesstrafen und Verstümmelungen sollen im Namen der Vollstreckung des göttlichen Willens und zur Durchsetzung der Herrschaft des Dalai Lamas häufig gewesen sein.

    Die Gleichsetzung des Buddhismus und des Lamaismus ist hinsichtlich der Fragen nach Gewaltfreiheit und Friedfertigkeit absurd.Sie wird aber gerne von und für esotherische religonsromantiker so kolportiert. Vor diesem Hintergrund empfinde ich die vorsichtigen kritischen Äusserungen der Frau Schneider eher als nützlich,hier eine Diskussion anzuregen. Hier helfen keine religiös-esotherischen Affekte, sondern nur Aufklärung.

    Diese sollen natürlich auch nicht zur Aufwertung des chinesischen Repressionsapparates dienen.

    Mir ist kein Fall bekannt bei der eine Krankheit die andere geheilt hätte.

  • TS
    Thede Stamm

    Halte die Äußerungen zwar bestimmt nicht schmeichelhaft, aber es ist doch eine berechtigte Frage, warum ein religiöser Führer für die "Freiheit" eines Landes stehen soll. Demokratie ist keine Sache von religiösen Oberhäuptern, egal ob sie sich friedlich oder revolutionär geben. Erinnert sei an Hr. Küppersbusch, der sich in der taz in durchaus ähnlicher Weise äußerte- zu recht und ohne das ein solch alberner "moralischer Aufschrei" gefplgt wäre.

  • F
    Flo

    Weswegen diese Aufregung? Ich verstehe das nicht! Ich kann über den Karnevalsverein, der täglich durch unsere Parlamente zieht, nicht wirklich lachen. Vielleicht sollte Mensch es besser mit Humor nehmen. Es ist aber andererseits auch ziemlich peinlich, was die Parteien miteinander für ein komisches Affentheater in den Parlamenten veranstalten. Ist doch sowas von ersichtlich, dass man hier eindeutig den gemeinsamen Feind Die Linke unbedingt diskreditieren wollte. Und da nutzt man noch so jede kleine Möglichkeit um dort was auch immer hinein zu interpretieren und einen Skandal zu produzieren. Der Skandal ist nicht, dass Frau Schneider wichtige Gedankengänge geäußert hat, die man auf jeden Fall mal druchdenken sollte, sondern dass die anderen Parteien aus Feindschaft solche Gedankengänge tabuiisieren. Denn der Dalei Lama ist keine gewählte Persönlichkeit und bevor China in den 1930igern Tibet annektierte herrschten die Vorgänger des Dalei Lama auch ziemlich diktatorisch und es gab auch die ein oder andere Beziehung zu den Nazis. Der heutige Dalei Lama hat sich auch schon widerholt mal mit ehemaligen Nazis getroffen. Daher schiebt sich schon die Frage auf was passiert, wenn China Tibet mehr Unabhängigkeit zuspricht? Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich und wäre das besser für die Einwohner als unter der Herrschaft Chinas? Oder würde sich dadurch vielleicht nicht wirklich was ändern, weil der eine Diktator vom Andern abgelöst wird?

    Und selbst wenn der heutige Dalei Lama vielleicht sogar ein gütiger und gut für alle Tibeter entscheidender Diktator wäre, wären es seine Nachfolger mit Garantie auch?

    Frau Schneider hat schon recht wenn sie daran erinnert, dass man gut überlegen sollte was passiert, wenn man dem Dalei Lama hilft die Tibeter unabhängiger zu machen, denn ähnliche Geschehnisse in der Geschichte zeigen, dass das auch schief gehen kann. Und sie hat Recht damit, dass sie ermahnt den Dalei Lama und seine Anhänger zu fragen, was sie denn für Pläne für die Zeit der Autonomität Tibets haben.

    Also eigentlich müsste es heißen Hamburger Parlament brüskiert Deutschland. Naja sie könnten ja immernoch für ihre unüberlegten Äußerungen bei Frau Schneider um Entschuldigung bitten, aber ich glaube dass das leider nicht passieren wird.

    MfG

    Flo

  • J
    Josh

    Oh ja, in der Tat. Man denke nur an das Unheil, dass all diese Religionsführer angerichtet haben: Bischof Desmond Tutu in Südafrika, Baptistenprediger Martin Luther King Jr. in den USA oder der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche bei den Montagsdemonstrationen '89.

  • MK
    Marcel Kunzmann

    Da hat die Genossin nur Recht, wenn sie diesen religiösen Scharlatan öffentlich kritisiert.

    Klar das dass von den Medien so künstlich hochgespielt und verzerrt wird.

  • H
    Helsch

    Der Ayatollah Khomeini hat in einem breiten Bündnis von religiösen und säkularen Gruppen den US-Freund Schah Reza Pahlevi verjagt und das Land von einem Folterregime befreit. ( Dass diese Revolution selbst dann zu einer religiösen Diktatur wurde, ist bekannt und oft genug kritisiert worden, legitimiert aber im Nachhinein nicht die Politik des Schahs und seiner westlichen Unterstützer.)

    Der Dalai Lama schleimt sich dagegen bei dem Kriegstreiber und Völkermörder Bush ein (nennt ihn 'seinen lieben Freund' ) und sollte allein durch diese 'Aktion' jegliche Reputation bei Friedensfreunden verloren haben.

    Die Kritik an China und dessen Verletzung der Menschenrechte ist bei amnesty international und anderen seriösen Menschenrechtsorganisationen gut aufgehoben.

    Sie bedarf nicht eines dümmlich grinsenden 'Ozeans der Weisheit', der doch nur der Repräsentant einer absolut nicht demokratisch legitimierten ,feudalistischen Mönchskaste ist.

  • Z
    Zeittotschläger

    Ich kann die Aufregung nicht so recht verstehen. Die Glorifizierung des Dalai Lama hierzulande befremdet mich genauso wie Frau Schneider. Ein Blick in das alte, noch von den Lamas regierte Tibet würde manchem Free-Tibet-Aktivistien sicher helfen...

  • AP
    Adam Paske

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

  • C
    cousteau

    Hat Frau Schneider nicht in der Sache, nüchtern betrachtet, Recht? Jemand, der auf obskure Weise zu einem "Gottkönig" ernannt wurde - ist der ein Kandidat für fortschrittliche Politik? Ich weiß nicht recht ...

  • DK
    Dirk Küsters

    Hat 100%ig Recht, die Frau Schneider. Schade, dass sie halb zurück rudert.

  • M
    mia

    Mariana bringt das Ganze auf den Punkt. Zu ergänzen wäre noch, dass der Dalai Lama immer betont hat, sein Amt bei Zeiten neu zu definieren. - Auch ich war kurz davor, links zu wählen. Es treiben sich aber zu seltsame Gestalten in dieser Partei herum - und ein Gysi ist mir zu wenig.

  • M
    Mariana

    Die Linken, Sozialisten, Kommunisten, Atheisten und sonstigen "isten" wirken oft mit ihrem unsachlichen Beißreflex gegenüber allem Religiösen genauso fanatisch und verbohrt wie jene religiösen Fanatiker, welche sie so sehr verachten. Deren Methoden unterscheiden sich desweiteren in nichts von jenen der kommunistischen Parteikader in China. Wie eine Monstranz tragen die Linken die Werke von Goldner, Goldstein und Trimondi über den tibetischen Buddhismus vor sich her, um diese friedliche Religion zu dämonisieren. Diese Autoren sind Erzkommunisten und fanatische Hetzer, welche ihre Mao-Ikone reinwaschen wollen. Diese "Publikationen" halten noch nicht einmal einer oberflächlichen, wissenschaftlichen Prüfung stand, werden aber unter den Linken als "Stein der Weisen" angesehen.

     

    Nichts anderes macht die KP in China seit Jahrzehnten. Anstatt nach den Ursachen der Ausschreitungen zu fragen, beschimpften sie den Dalai Lama mit einem Vokabular wie in den dunkelsten Zeiten der Kulturrevolution. Die Tibeter müssen heute noch während des "Verhörs" auf einem Bild vom Dalai Lama herumtrampeln und ihn verleumden. Es ist schon kurios: die Tibeter wurden ins Gefängnis geworfen, gefoltert, in Umerziehungslager gesteckt oder zwangsumgesiedelt. Es hat alles nichts gefruchtet - trotz aller Repressionen verehren die Tibeter den Dalai Lama noch immer.

     

    Im Westen wird die Religion des tibetischen Buddhismus einfach nicht verstanden. Allein der Begriff "Gottkönig" hat schon etwas Bösartiges. Die Tibeter glauben an Reinkarnation und verehren seit Jahrhunderten den jeweiligen Dalai Lama, weil er eine Reinkarnation seines Vorgängers und im weiterhenden Sinne eines Buddhas ist. Das ist wirklich komplex und sehr schwer zu verstehen, allerdings rechtfertigt Unverständnis noch lange nicht die Intoleranz, die viele Linke zu diesem Thema auszeichnet. So lange sich die Tibeter freiwillig zu ihrer Religion bekennen und so lange keine Menschenrechtsverletzungen zu beklagen sind, sollte dieser tiefe Glaube der Tibeter auch die Linken nicht allzusehr überfordern.

     

    Es gibt noch nicht einmal den kleinsten Hinweis auf Dialogbereitscheift seitens der chin. Führung und schon fühlen sich vor allem die Linken dazu berufen, zu diskutieren, welche Art der Staats-/Gesellschaftsform in Tibet denn nach den eigenen enggesteckten Normen und Wertvorstellungen "genehm" wäre. Insofern entpuppt sich diese ganze Diskussion ohnehin nur als Scheindebatte.

     

    Was ist die Zielsetzung der Frau Schneider, wenn sie einen Massenmörder mit einem Friedensnobelpreisträger vergleicht und damit die Opfer zum Täter macht? Bei genauerer Betrachtung kann eigentlich nur folgender Gedankengang dahinterstecken: "Hach jo, die Menschenrechte verbessern sich ja so langsam in China, das kommt ja auch den Tibetern zugute. Und bevor die Tibeter so einem "undemokratischen" Religionsführer in die Hände fallen, sollen sie lieber weiterhin wegen ihres Glaubens in Umerziehungslagern und Gefängnissen vor sich hinschmoren."

     

    Nicht der Dalai Lama ist es, der keine Unterstützung verdient - es ist die Linke. Ich war schon drauf und dran, die Linke zu wählen. Nun zeigt sich, daß sich unter diesem Mäntelchen des Humanismus Intoleranz pur verbirgt. Ich werde diese scheinheiligen Relativierer kommunistischer Verbrechen aufgrund dieser Posse ganz sicher nicht wählen.

     

    Mariana

  • R
    Rafael

    Hallo raubwaldy

     

    Prinzipiell hast Du Recht. Hattest Du jedenfalls bis vor zwei Wochen. Allerdings fanden am 24.März 2008 die ersten freien Wahlen in Bhutan statt. Das Land ist nun eine konstitutionelle Monarchie mit einem gewählten Parlament, den Monarchien Europas vergleichbar.

  • B
    Bawer0958

    Geheuchelte Aufregung:

     

    Alles die jetzt laut schreien " Haltet den Dieb" sollen sich selbst Fragen stellen:

    Die Besetzung Tibets ist und war völkerrechtswidrig - weshalb zählt die VR China nicht zu den sogenannten "Schurkenstaaten"?

    Kuba wird beispielsweise seit mehr als 40 Jahren aus ideologischen Gründen blockiert und isoliert. Die VR China dagegen - Mitglied im Sicherheitsrat - ist bald der Produktionsstandort Nr. 1 für die kapitalistische Welt - frei von aufmüpfigen Arbeitnehmerinteressen vertretenden Gewerkschaften - es wird bis zum Umfallen zwangsweise gearbeitet - das Traumland für jeden Prediger der Markwirtschaft.

    Wer sich empört gibt, muss dies zu allererst hinterfragen! Die Menschenrechte werden nicht nur für die Tibeter mit Füßen getreten sondern auch für 99 Prozent aller Chinesen.

    Auf der anderen Seite stellt sich die Frage mit welchem Recht hat auch nur irgendeine Macht dieser Erde den Anspruch andere Regionen mit seiner glückseeligmachenden Gesellschaftsform zu überziehen? Die USA im Irak? Die NATO in Afghanistan? China in Tibet? um nur einige Beispiele zu nennen.

    Wer all dies hinterfrägt, hat auch das Recht Religionen zu hinterfragen! Gottkönige gibt es in einer Demokratie nicht, so wenig es eine Durchlaucht in unserer Gesellschaft geben sollte und trotzdem liegen wir den abgehalfterten Fürstenhäusern heute noch zu Füßen - obwohl 1918 entmachtet.

    Was will ich damit zum Ausdruck bringen: Vor unseren eigen Türen existieren ungelöste Ungeheuerlichkeiten! Mit umso größeren Geschrei lenkt man davon ab, wenn eine linke Politikerin einmal nicht ganz die richtige Tonlage des Mainstream findet! Also Gemach, Gemach Ihr empörte Schreier - auch wenn`s gut kommt zu brüllen "Kommunist(in)!

  • WO
    Willie Obst

    Ein iranischer Freund war damals,

    währen des Regimewechsel in der Iranischen Armee.

    Er hat mir viele Ereignisse geschildert,

    die für uns Europäer nicht vorstellbar sind.

    Aber eine Schilderung hatte mich sehr angewidert.

    Er war als Gast bei einem Gerichtstermin.

    Bei diesem Gerichtstermin wurden 10 Offiziere des Schah zum Tode verurteilt.

    Die Mullahs, die wie er mir sagte, teilweise nicht schreiben und lesen konnten,

    fragten im Gerichtssaal, ob jemand bei der Exekution, aktiv teilnehmen möchte.

    Also die zum Tode verurteilten, aktiv mit einer Waffe erschießen.

    Mir ist unverständlich,

    den humanistisch geprägten Dalai Lama,

    mit so einen Religionsführer zu vergleichen.

    Seine Grundeinstellung ist absolut friedlich.

     

    Bisher sind über 100 friedlich demonstrierende Monche,

    durch das chinesischen Regime getötet worden.

    Auch ist erkennbar, dass das Regime Systemkritiker,

    vor den Beginn der Olympischen Spielen einsperrt und foltert.

    Über den Fabrikarbeiter Herrn Yang Chunlin,

    konnte ich einiges bei Amnesty International Deutschland lesen.

    Sowie die unmenschlichen Behandlung durch die staatlichen Behörden erfolgte,

    könnte man meinen,

    die Chinesen hätten einen pädophilen Massenmörder erwischt.

    Nur weil er eine Petition

    (Wir wollen Menschenrechte und keine Olympische Spiele)

    mit über 10.000 Unterschriften iniziiert hat.

     

    Erschreckend ist auch die Behandlung von Frau Zeng Jinyan.

    Sie ist die Frau des inhaftierten Menschenrechtlers Hu Jia.

    Die Polizei drohte ihr an, wenn sie nicht kooperiere,

    werde man ihr 4 monatiges altes Kind wegnehmen.

    Dann werde man ihr Säugling, nur alle 3 Stunden Nahrung geben.

     

    Und warum boykottriert Deutschland nicht die Spiele in China.

    Weil die Großindustrie Aufträge in Milliardenhöhe mit China hat.

    Bei einen deutschen Boycott gingen die Aufträge ins Ausland.

    Ich bin der Meinung,

    wenn es keinen Führungswechsel des Regime gibt,

    wird in ein paar jahren sowieso der Transrapid nachgebaut.

    Copyright-Diebstahl,

    wird ja in China wie ein Kavaliersdelikt gehandhabt.

     

    Frau Merkel und Herr Steinmeier sollten unbedingt schnell,

    Frau Zeng Jinyan und ihrem Säugling,

    politisches Asyl anbieten.

    Bevor die Menschenrechtsverletzer,

    sich jetzt noch an ihrem Säugling vergreifen...

     

    Denn die Menschenrechte stehen vor Profitgier!

     

    http://www.world-news.eu.ki/

  • R
    raubwaldy

    ich persönlich finde die kritik an den zitaten von fr. schneider mehr als überzogen. das ist doch schwarz-weiß denken. der kleine arme tiebeter (david) gegen den großen fast allmächtigen chinesen (goliath). daraus schließen wir tibet=gut china=böse das das so nicht ist wissen wir alle aber denken wir im zweifelsfall doch lieber in diesem muster. aber wehe jemand dreht diese muster einmal um! Wie? der gute kleine david holt sich beim amerikanichen teufel hife gegen den bösen goliath? das müssen wir ignorieren da es nicht ins bild passt. wir wenden immer unsere "aufgeklärte" weltsicht auf andere länder und denkweisen an und wundern uns wenn es nicht funktioniert bzw köpfen jeden der unsere denkmauer von einer anderen perspektive betrachtet

     

    Was wäre wenn tibet nicht besetzt wäre? ich denke eine mögliche denkweise wäre ein system ahnlich wie es in butan herrscht. dort sind die Menschen (bis jetzt) ohne jede demokratie laut umfragen ziemlich glücklich.und in butan könnte man fürs bloggen auch in den knast kommen können.

  • M
    mia

    Klar doch - Religion ist Opium für das Volk - so waren unsere lieben Brüder und Schwestern bei den Montagsdemonstrationen wohl alle bekifft und alles ein großer geschichtlicher Irrtum?

  • T
    Thomas

    " Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich "

     

    Demokratie und Monarchie ist kein Widerspruch. Siehe Schweden, Dänemark, Niederlande, etc.

  • R
    Ramon

    @Neue Wege: Sehr schöner Kommentar. Das tut richtig gut.

  • NW
    Neue Wege

    Hallo Alle miteinander!

    Das tibetische System kritisch zu Hinterfragen ist keine schlechte Idee. Dennoch gibt es so gut wie keine Fakten aber sehr viele Meinungen, viele fallen eher Böse aus. Dabei fällt mir auf, wie kulturzentristisch der tibetische Staat betrachtet wird. Wir guten Westler betrachten aber ein System, das wir mit unseren Werten nicht angemessen bestimmen können. Basta! Lassen wir doch erstmal die Diskussion ruhen, was die Tibeter mit IHREM Land vorhaben, wenn sie wieder darin selbstbestimmt leben können. Wie sie heute ein Staatssystem etablieren würden, sollte gar nichr - meine Meinung - primär in unserem Mittelpunkt stehen. Das wird sich schon entwickeln und den westlichen demokratischen Einfluß mit sich bringen.

    Wir urteilen schließlich nur über das Leben der Tibeter vor dem Einmarsch der chinesischen Armee, nicht unbedingt, wie sie heute selbstbestimmt leben würden. Und denkt daran, der Dalai Lama will eigendlich nur kulturelle Freiheit, noch nicht einmal mehr die politische.

    Deshalb meine Forderung, den Tibetern beizustehen und sich solidarisch zu erklären und diese DÄMLICHE SPORTVERANSTALTUNG irgendwohin zu verlegen. Danach können wir ihnen zu einem demokratischem System helfen, wenn sie es wünschen.

     

     

    @Marc: Es gibt keinen Grund, dass Du dich so aufregst und ausfallend wirst, alte Hohlfrucht.

    Denk mal drüber nach: In China dürften wir fürs bloggen fett in den Knast!

  • R
    Rafael

    Das Problem einer Opposition gegen eine Diktatur ist natürlich immer, dass auch die Opposition nicht demokratisch legitimiert sein kann. Das liegt in der Natur der Sache. Also muss man mit der Opposition arbeiten, die man gerade zur Hand hat. Im Iran ist es mit einem religiösen Oppositionellen gründlich in die Hose gegangen. Das lag aber wohl ehr an der konkreten Religion des Oppositionellen, nicht so sehr an der Tatsache, dass er religiös war. Im Irak ist es mit säkularen Oppositionellen gründlich schief gegangen, was nicht unbedingt ein Argument gegen säkulare Opposition gegen schlimme Diktatoren ist. In Polen ist es mit religiöser Opposition seitens der katholischen Kirche ziemlich gut gelaufen. Und der Dalai Lama ist doch ein lustiger Bursche. Khomeni hat nie gelacht, der Lama kichert dauernd wie ein Irrer. Also mangels oppositioneller Alternative ist der Lama ziemlich akzeptabel, finde ich.

  • R
    Rafael

    @Adam Paske

     

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

     

    Schlimmer als Frau Schneider ist das Nobelpreiskommitee, das durch die Vergabe des Friedensnobelpreises an den Dalai Lama diesen mit einem fanatischen Massenmörder wie Arafat gleichgesetzt hat.

  • G
    Georg

    Stimmt ja, dieser verdammte feudalistische Unterdrücker, der das 'sozialistische Arbeiterparadies' China bedroht. Denn dort werden höchstens 'reaktionäre Kräfte' auf den Pfad der sozialistischen Tugend zurückgeführt.

     

    Verdammtnochma! Seid ihr wirklich alle so blöd, dass Ihr Religionskritik auf diesem minderbemittelten Niveau, auch noch im Zusammenhang eines menschenverachtenden Regimes wie Chinas, üben müsst??

    Natürlich ist der Dalai Lama kein Aufklärer, noch ist die Vergangenheit Tibets eine demokratische, aber Oppositionen sind nunmal keine Wunschveranstaltung, bei denen sich die linken Gutmenschen ihre Lieblingsvertreter aussuchen können.

    Aber lieber mal total stumpfsinnige Vergleiche anstellen, den 'Bush-Freund' als Feudalherren verunglimpfen (wen sollte man sich denn auch als mächtigen Unterstützer der Opposition sonst aussuchen? Putins Russland? Nordkorea? klar, wer mit den 'Neoliberalen' zusammenarbeitet, ist der Klassenfeind!) und ansonsten auch nur Blödsinn verzapfen...

     

    Arme Linke...

  • F
    Flo

    Hi Marc,

    warum so aufgebracht? Niemand hier hat behauptet, dass der heutige Dalei Lama ein schlimmer Diktator wäre. Ich habe sogar darauf hingewiesen, dass er womöglich ein guter wäre.

    Aber zuerst mal verstehe ich diese Argumentation mit dem das kann man nicht mit einander vergleichen nicht. Natürlich kann man den heutigen Dalei Lama mit Chomeini vergleichen und wahrscheinlich kommt man dann darauf, dass es viel mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten gibt, aber vergleichen kann man sie doch wohl. Aber wie gesagt, dass hat hier niemand wirklich gemacht und Frau Schneider hat es auch nicht gemacht.

    Also Marc du bist also kein Linker? Du bist dir aber bewusst, dass viele Rechte und Mittige dein hier geschriebenes als links bezeichnen würden oder? Obwohl du wahrscheinlich eher als Demokrat zu bezeichnen wärst. Ist halt die Frage ob Anhänger einer richtigen Demokratie (Volksherrschaft) nicht auch als links einordbar sind.

    Wenn man danach fragt ob für Tibet nicht eine Demokratie besser wäre, wenn sie dann autonom von China wären, dann ist natürlich erstmal die Paralamentarische oder vielleicht konstitutionelle gemeint. Ich weiß nicht ob man so viele Schritte voran gehen sollte und gleich eine richtige Demokratie (Volksherrschaft) fordern sollte. Wenn man zu hastig ist mit den Veränderungen (Reformen), dann führt das eher dazu, dass nicht das entsteht was man wirklich wollte siehe z.B. Russische Revolution.

    Ich habe Joshs Kommentar verstanden, aber eigentlich auch nur wegen DR. King und dem Pfarrer aus der DDR. Er wollte halt darauf hinweisen, dass religiöse Führer nicht immer schlechtes bewirken und dieser Hinweise war durchaus wichtig, denn bei den Linken (also nicht die Partei sondern allgemeint) wird Religion teilweise echt ein bisschen zu krass verteufelt. Dabei bin ich der Meinung, dass es ohne Jesus wahrscheinlich nicht die Ideen des Kommunismus gegeben hätte. Er hat mit seinen Ideen auf jeden Fall ne Menge Vorarbeit geleistet, auch wenn mit Jesus und seinen Ideen natürlich viel Schindluder betrieben wurde in der Geschichte der Kirche.

    MfG

    Flo

  • M
    Marc

    Hallo all ihr Ober-Linken!!!

    Seid ihr eigentlich schon vom Baum runter & habt mal die Augen auf gemacht und auf die Wlt geschaut??? Ihr meint wirklich, der Dalai Lama sei mit Chomeini vergleichbar...denn so lesen sich eure Kommentare! Also, meines Wissens nach hat der Dalai Lama noch niemanden zu Folter oder Mord aufgerufen, werde direkt noch indirekt!!? Natürlich steht der Dalai Lama nicht für westliche Demokratie-Werte...es ist das releigiöse Oberhaupt der Tiber, nicht der EU! Und? Wieviele von euch zahlen brav steuern, auf das der deutsche Staat davob Soldaten zum vergewaltigen und morden ins Ausland schicken kann? Ich vermute: alle!? Wie scheinheilig die Linke in Deutschland doch immer noch ist...herrlich!!!

    Zur Demokratie: Ihr glaubt, es gibt irgendwo auf der Welt eine? Wo denn?

    Schlaft weiter, reagiert weiter in euren Scheuklappen-Mustern und beweihräuchert euch auch weiter in diesem Forum...seid sozusagen weiter taz-Mainstream, da gibts kein Gegenwind ;-)

     

    @ Josh: Meinst Du, die Leute haben Dein Kommentar verstanden? Ich denke nicht....

     

    Grüße von einem Nicht-Buddhisten & Nicht-Linken, für den Werte wie: "Eine eigene Meinung zu besitzen" oder "selbstständig denken zu können" mehr als Phrasen beim Plenum sind :)

  • R
    Raschkralle

    ich habe erfreut von christiane schneiders kritischer anmerkung zu dem feudalistischen religionsführer gelesen und mir gedacht, das ist ja mal was nettes, inhaltlich klares. eine äußerung im sinne von emanzipation in der bürgerschaft hamburgs. in deutschland gibt es ja seit dem nationalsozialismus viel irrationale, anti-aufklärerische begeisterung für den dalai lama.

    dessen fans geht es wohl kaum um eine emanzipation und nicht-ethnisierende gleichberechtigung aller lebensweisen in tibet (was ja ein menschenrechtsansatz wäre), sondern um völkische solidarität mit feudal-tibetischem gehabe.

    meine kritische anmerkung zu der rede ware: ich hätte nicht von "modernisierung" gesprochen, da ich entwicklungstheoretisch die m. e. stockbürgerliche, über die interessen von unterdrückten/globalisierungsverliererInnen hinweggehenden modernisierunghstheorien ablehne und denke, mit einer kritischen dependenztheorie kommt bei der auseinandersetzung mit dem chinesischen staatskapitalismus weiter, wer sich statt für religion für menschen interessiert.

    alles gute für christiane schneider, ich hoffe, wenigstens in ihrer partei knicken nicht alle ein.

    um für die fraktion "die linke" emanzipatorische, radikale linke in hamburg zu gewinnen, war die rede nicht verkehrt.

  • N
    n_kane

    Ein Ekel-Film über den Islam, wird als ein Dank an die Meinungsfreiheit genossen. Warum darf man nicht öffentlich gegen die "Mainstream-Meinung" sein? Hinzu kommt noch die äußerst vorsichtige Formulierung der Dame.

     

    Es lebe die Meinungsfreiheit!!!!

  • R
    Rafael

    Sie hat schon Recht mit ihren Aussagen. Sie hätte aber so mutig sein sollen, den Lama mit Papst Johannes Paul II zu vergleichen, der eine nicht unwestentliche Rolle für die reaktionären oppositionellen Kräfte im sozialistischen Arbeiterparadies der Volksrepublik Polen gespielt hat. Der hat die Linken wirklich arg geärgert, während Khomeni doch während der Schah-Zeit ihr lieber Verbündeter war.

  • L
    Lars

    Ist es nicht mal angebracht im allgemeinen Dalai-Lama-Taumel mal kritisch zu hinterfragen wofür er steht. Sicherlich nicht für ein demokratischen, emanzipatorisches Projekt, sondern für Feudalherrschaft, Unterdrückung(insbesondere von Frauen) und für Nazikontakte. Komischerweise interessiert das keine Sau.

  • FG
    Frank Günter

    Pest oder Cholera ?

     

    Es gibt Quellen die behaupten, dass die Herrschaft des Dalai Lamas, der auch Verbindung zu faschistischen Regimen nachgesagt wird, bis weit in das 20. Jahrhundert auf einen theokratischen Feudalismus beruhte. Eine elitäre Priesterkaste von ca. 3 prozent der Bevölkerung, herrschte mit drakonischen Mitteln über die Abhängige Landbevölkerung,die nach Strich und Faden ausgebeutet und in interlektueller Dunkelheit gehalten wurde. Todesstrafen und Verstümmelungen sollen im Namen der Vollstreckung des göttlichen Willens und zur Durchsetzung der Herrschaft des Dalai Lamas häufig gewesen sein.

    Die Gleichsetzung des Buddhismus und des Lamaismus ist hinsichtlich der Fragen nach Gewaltfreiheit und Friedfertigkeit absurd.Sie wird aber gerne von und für esotherische religonsromantiker so kolportiert. Vor diesem Hintergrund empfinde ich die vorsichtigen kritischen Äusserungen der Frau Schneider eher als nützlich,hier eine Diskussion anzuregen. Hier helfen keine religiös-esotherischen Affekte, sondern nur Aufklärung.

    Diese sollen natürlich auch nicht zur Aufwertung des chinesischen Repressionsapparates dienen.

    Mir ist kein Fall bekannt bei der eine Krankheit die andere geheilt hätte.

  • TS
    Thede Stamm

    Halte die Äußerungen zwar bestimmt nicht schmeichelhaft, aber es ist doch eine berechtigte Frage, warum ein religiöser Führer für die "Freiheit" eines Landes stehen soll. Demokratie ist keine Sache von religiösen Oberhäuptern, egal ob sie sich friedlich oder revolutionär geben. Erinnert sei an Hr. Küppersbusch, der sich in der taz in durchaus ähnlicher Weise äußerte- zu recht und ohne das ein solch alberner "moralischer Aufschrei" gefplgt wäre.

  • F
    Flo

    Weswegen diese Aufregung? Ich verstehe das nicht! Ich kann über den Karnevalsverein, der täglich durch unsere Parlamente zieht, nicht wirklich lachen. Vielleicht sollte Mensch es besser mit Humor nehmen. Es ist aber andererseits auch ziemlich peinlich, was die Parteien miteinander für ein komisches Affentheater in den Parlamenten veranstalten. Ist doch sowas von ersichtlich, dass man hier eindeutig den gemeinsamen Feind Die Linke unbedingt diskreditieren wollte. Und da nutzt man noch so jede kleine Möglichkeit um dort was auch immer hinein zu interpretieren und einen Skandal zu produzieren. Der Skandal ist nicht, dass Frau Schneider wichtige Gedankengänge geäußert hat, die man auf jeden Fall mal druchdenken sollte, sondern dass die anderen Parteien aus Feindschaft solche Gedankengänge tabuiisieren. Denn der Dalei Lama ist keine gewählte Persönlichkeit und bevor China in den 1930igern Tibet annektierte herrschten die Vorgänger des Dalei Lama auch ziemlich diktatorisch und es gab auch die ein oder andere Beziehung zu den Nazis. Der heutige Dalei Lama hat sich auch schon widerholt mal mit ehemaligen Nazis getroffen. Daher schiebt sich schon die Frage auf was passiert, wenn China Tibet mehr Unabhängigkeit zuspricht? Wird Tibet dann demokratisch? Oder eher Monarchie ähnlich und wäre das besser für die Einwohner als unter der Herrschaft Chinas? Oder würde sich dadurch vielleicht nicht wirklich was ändern, weil der eine Diktator vom Andern abgelöst wird?

    Und selbst wenn der heutige Dalei Lama vielleicht sogar ein gütiger und gut für alle Tibeter entscheidender Diktator wäre, wären es seine Nachfolger mit Garantie auch?

    Frau Schneider hat schon recht wenn sie daran erinnert, dass man gut überlegen sollte was passiert, wenn man dem Dalei Lama hilft die Tibeter unabhängiger zu machen, denn ähnliche Geschehnisse in der Geschichte zeigen, dass das auch schief gehen kann. Und sie hat Recht damit, dass sie ermahnt den Dalei Lama und seine Anhänger zu fragen, was sie denn für Pläne für die Zeit der Autonomität Tibets haben.

    Also eigentlich müsste es heißen Hamburger Parlament brüskiert Deutschland. Naja sie könnten ja immernoch für ihre unüberlegten Äußerungen bei Frau Schneider um Entschuldigung bitten, aber ich glaube dass das leider nicht passieren wird.

    MfG

    Flo

  • J
    Josh

    Oh ja, in der Tat. Man denke nur an das Unheil, dass all diese Religionsführer angerichtet haben: Bischof Desmond Tutu in Südafrika, Baptistenprediger Martin Luther King Jr. in den USA oder der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche bei den Montagsdemonstrationen '89.

  • MK
    Marcel Kunzmann

    Da hat die Genossin nur Recht, wenn sie diesen religiösen Scharlatan öffentlich kritisiert.

    Klar das dass von den Medien so künstlich hochgespielt und verzerrt wird.

  • H
    Helsch

    Der Ayatollah Khomeini hat in einem breiten Bündnis von religiösen und säkularen Gruppen den US-Freund Schah Reza Pahlevi verjagt und das Land von einem Folterregime befreit. ( Dass diese Revolution selbst dann zu einer religiösen Diktatur wurde, ist bekannt und oft genug kritisiert worden, legitimiert aber im Nachhinein nicht die Politik des Schahs und seiner westlichen Unterstützer.)

    Der Dalai Lama schleimt sich dagegen bei dem Kriegstreiber und Völkermörder Bush ein (nennt ihn 'seinen lieben Freund' ) und sollte allein durch diese 'Aktion' jegliche Reputation bei Friedensfreunden verloren haben.

    Die Kritik an China und dessen Verletzung der Menschenrechte ist bei amnesty international und anderen seriösen Menschenrechtsorganisationen gut aufgehoben.

    Sie bedarf nicht eines dümmlich grinsenden 'Ozeans der Weisheit', der doch nur der Repräsentant einer absolut nicht demokratisch legitimierten ,feudalistischen Mönchskaste ist.

  • Z
    Zeittotschläger

    Ich kann die Aufregung nicht so recht verstehen. Die Glorifizierung des Dalai Lama hierzulande befremdet mich genauso wie Frau Schneider. Ein Blick in das alte, noch von den Lamas regierte Tibet würde manchem Free-Tibet-Aktivistien sicher helfen...

  • AP
    Adam Paske

    Problematisch ist nur, wenn in deutschen Parlamenten Menschen wie Frau Schneider sitzen, die das despotische Regime in Peking bewundern und einen Friedensnobelpreisträger mit einem fanatischen Massenmörder gleichsetzen.

  • C
    cousteau

    Hat Frau Schneider nicht in der Sache, nüchtern betrachtet, Recht? Jemand, der auf obskure Weise zu einem "Gottkönig" ernannt wurde - ist der ein Kandidat für fortschrittliche Politik? Ich weiß nicht recht ...