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NachgefragtLinke Politik fürStudis

■ Christine Weiß ist neue Asta-Vorsitzende

Im Asta ist man nach dem Rotations-Prinzip vorgegangen: Die neue Vorsitzende heißt Christine Weiß. Bereits im Frühjahr kam sie über die Liste „Asta für Alle“ ins StudentInnen-Parlament. Sie ist 25 Jahre alt und studiert im fünften Semester „Deutsche Sprache und Literatur“, Soziologie und Kunst.

taz: Wie sieht deine bisherige politische Erfahrung aus?

Christine Weiß: Bevor ich angefangen habe zu studieren, habe ich Gewerkschaftsarbeit gemacht. Ich bin bei der HBV (Handel, Banken, Verischerungen). Dort habe ich Jugendarbeit gemacht, und jetzt mache ich Jugendbildungsarbeit.

Der Vorstand will sich laut eigener Aussage für „konkrete und kontinuierliche linke Politik“ einsetzten. Was haben StudentInnen von dir zu erwarten?

Ich verstehe unter linker Politik zwei Dinge. Einmal rein inhaltlich Themenfelder zu besetzen, die für mich linke Politik ausmachen, wie feministische Politik, Ökologie, und eine Hochschulpolitik, die nicht nur die Interessen der Studierenden im Blickfeld hat, sondern auch die der Gesamtgesellschaft. Das ist Anti-Rassismusarbeit und Internationalismus-Arbeit. Mit den genannten Bereichen muß man unter die Studierenden gehen, und Veranstaltungen dazu machen. Auf der anderen Seite steht eine klare Interessenvertretung für die Studierenden an der Universität Bremen. Im Moment sollen zum Beispiel viele Prüfungsordnungen verändert und verschärft werden. Das muß man bekannt machen.

Eine andere Sache, die im Moment sehr aktuell ist, ist die Evaluation, die jetzt in der Bremer Uni eingeführt wird. Das heißt, die Studiengänge sollen bewertet werden, und das ist eine Sache, die von ProfessorInnen und Mitarbeitenden erledigt wird. Da sind die Studierenden wenig einbezogen. Außerdem bieten wir Serviceangebote, wie der Transporterverleih, der rege genutzt wird, und eine Bafög- und Sozialberatung.

Ist es für die Studierenden nicht egal, ob Du oder dein Vorgänger Asta-Vorsitzender ist?

Man kann dem Vorstand vielleicht eine persönliche Nuance geben. Aber wir hängen weniger an den reinen Persönlichkeiten, sondern haben immer kollektive Entscheidungen. Und stehen immer im Kontakt mit dem Gesamt-Asta vom Vorstand. Natürlich habe ich die Außenrepräsentanz als Vorsitzende. Bisher war ein Mann an der Spitze, daher ist es gut, daß die wichtigsten Positionen nun von drei Frauen besetzt sind.

Du warst vorher im Asta-Vorstand, und bist jetzt Asta-Vorsitzende. Hast du dadurch mehr Macht?

Formal - rein nach dem Hochschulgesetz - hätte ich mehr Macht, aber bei uns fallen Kollektiv-Entscheidungen.

Was macht jetzt dein Studium?

Ich studiere noch, allerdings weniger als vorher.

Fragen: vivA

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