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Archiv-Artikel

Lilas Pause in Gefahr

Dem einzigen Mädchentreff in Bremen-Nord droht das Aus, weil dem Träger die Gelder gekürzt werden. Die Ausschreibung läuft, doch noch zeichnet sich keine Lösung ab

Von mnz

Bremen taz ■ Der einzige Mädchentreff in Bremen-Nord, „Lilas Pause“, ist von der Schließung bedroht. Der Verein Gewitterziegen, seit 1997 Träger der Einrichtung, stellt seine Arbeit zum Ende des Jahres ein.

„Aufgrund der Kürzungen sowie steigender Fixkosten kämpfen wir jedes Jahr ums Überleben“, sagt Ruken Aytas von den Gewitterziegen, einem Verein, der auch in der Bremer Neustadt einen Mädchentreff unterhält. Da sich die finanzielle Ausstattung entgegen aller Forderungen in den letzten sieben Jahren nicht verbessert habe, könne man nun nicht mehr länger beide Projekte aufrecht erhalten.

Momentan verfügt Lilas Pause noch über eine Dreiviertel-Stelle, auf der eine beim Amt für soziale Dienste angestellte Pädagogin arbeitet, die wiederum an den Verein Gewitterziegen ausgeliehen ist. Deren Stundenkontingent brauchen die Gewitterziegen aber für sich, sagt Aytas. Der Grund: Im nächsten Jahr sind die beiden Vollzeitstellen in der Neustadt nicht mehr finanziert. „Wir wissen keinen anderen Ausweg mehr als die Lilas Pause aufzugeben“, so Aytas.

Die Trägerschaft des Mädchentreffs wurde deshalb Mitte August vom Amt für soziale Dienste neu ausgeschrieben, um einen anderen freien Träger zu finden, der die Arbeit in Bremen-Nord fortführt. „Bislang gibt es aber noch keine InteressentInnen“, sagt Aytas. Meldet sich niemand oder verlaufen die anstehenden Verhandlungen erfolglos, muss Lilas Pause geschlossen werden, bestätigt Michael Henker vom Sozialzentrum Vegesack. Für Mädchenarbeit wäre dann nur noch Platz im Jugendcafé „Hafen Hövt“ – doch dessen Träger kämpfen derzeit ebenfalls um Stellen und Geld. mnz