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Liefert MBB weiter an den Irak?

■ „Gesellschaft für bedrohte Völker“ präsentiert versandfertige Hubschrauberersatzteile

Ottobrunn (taz) - Versandfertige Kisten des Rüstungskonzerns MBB voller Ersatzteile für Hubschrauber, adressiert an „Central Bank Of Iraq, Military Account“, präsentierte gestern die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ der Presse bei einem unangekündigten Blitzbesuch in Lagerräumen der Firma. MBB liefert also trotz Embargo weiter an den Irak, schlossen der Nahostkoordinator der GfbV, Alexander Sternberg-Spohr, und Bundesvorsitzender Tilman Zülch. Lagerarbeiter beteuerten, es handle sich um Ersatzteile für Rettungshubschrauber.

Daß MBB den Irak indirekt aufrüstet, indem von MBB gelieferte zivile Hubschrauber bei den Firmen Denzel in Österreich und Casa in Spanien kriegstauglich umgerüstet werden, war bereits davor bekannt. MBB-Hubschrauber wären auch zum Giftgaseinsatz gegen Kurden bnutzt worden, sagt die GfbV. Nach Information der GbfV baut MBB im Irak eine eigene Hubschrauberwerkstatt auf.

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