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„Liebe taz...“ Spenden Sie lieber das Geld der Kultur

Betr.: „taz Kultur-extra“, Sonderbeilage der taz-bremen vom Januar 2000

Auf dem Marktplatz hat man mir gerade Ihr taz Kultur extra in die Hand gedrückt. So viel Widersprüchliches wie auf Ihren Seiten habe ich selten gelesen. Das Blatt ist ein Platz (Platt?) macher für den Kultursenator Schulte. Aber wenn kein Geld da ist, woher soll er es denn nehmen?! Und wenn die ganze Kultur-Scene in den Streik tritt, Bremen wird es überstehen! Fragen Sie doch mal Eltern von Schulkindern hier in Bremen, ob ihnen die bessere Ausstattung der Schulen und Bildungsstätten in dieser Stadt hinter einer pompösen Kulturpolitik zurückstehen soll, dann werden Sie schwer (schnell??) eine Antwort bekommen, die deutlich genug ist und Ihnen nicht gefallen wird und die Ihnen zeigen wird, wie weit Sie von der Bevölkerungsbasis entfernt sind. Wenn allgemein in Bremen und überall in der BRD gespart werden muss – dann kann die Kultur davon nicht verschont bleiben, daran werden sich dann auch Pierwoß und all die anderen Unterzeichner des Aufrufs „Anstoß“ gewöhnenen müssen, und das hat auch nichts mit der Person des Herrn Schulte zu tun, jeder andere Kultursenator oder -senatorin müßten so handeln. Das Geld, das Sie für Papier und Druck von taz Kultur extra 2000 ausgegeben haben, hätten Sie ja besser der von Ihnen beklagten Kulturscene zukommen lassen können!

Wilhelm Kowarsch, Bremen

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