: „Liebe taz...“ Schafft akzeptierende Jugendarbeit ab
Betr.: Doch zitierfähige Rechte in Bremen“, taz bremen vom 20 Dezember 2000
Werte-Erziehung will die Sozialsenatorin den Rechten in Bremen also angedeihen lassen. Ob sie damit die „deutsche Leitkultur“ des bremischen Senates meint? Das würde unter anderem bedeuten NEIN zur „Homoehe“ und JA zur Generalkriminalisierung aller Kurden aus dem Libanon. Wäre ja praktisch, weil die „zitierfähigen“ Rechtsextremisten sich gar nicht großartig umstellen müssten. Wie ahnungslos die Sozialsenatorin ist, zeigt die Aussage, dass sie weiterhin in Sozialarbeit mit rechten Jugendlichen investieren will. Sie weiss nicht, dass die akzeptierende Jugendarbeit gerade der NPD einen hervorragenden Nährboden bereitet hat. Dabei müsste sie nur einmal den Film „Torfsturm“ anschauen. Vielleicht erkennt sie den jungen Mann ja wieder, dem damals die akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendlichen helfen wollte sich vom Rechtsextremismus abzuwenden. So gut, dass er heute NPD-Kreisvorsitzender in Bremen ist. Was will Hilde Adolf? Muss man Nazi sein um mit Jugendzentren zugeworfen zu werden, oder um Finanzmittel zu bekommen? Muss man erst Hess-Plakate kleben um gemeinsam mit Sinneskumpanen von Jugendpflegern abgegriffen zu werden? Ich denke nein. Junge Nazis dürfen nicht noch belohnt werden. Akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendlichen gehört abgeschafft. Die Rechten müssen wissen, dass sie keine Chance haben. Das Geld, das man zu ihrer Betreuung aus dem Fenster wirft, ist sinnvoller in anderen Jugendkonzeptionen angelegt.
Thorsten Lieder
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