: „Liebe taz...“ Kritik gründlich mißverstanden
Betr.: Benefizkonzert im Bremer Dom
Der gute Zweck des Benefiz-Konzertes im Bremer Dom ist unbestritten, auch daß die Domgemeinde engagiert Partei für die zivilen Opfer des Krieges ergreift. Frau Becks persönliches und humanitäres Engagement in Bosnien verdient mit Einschränkung vollste Anerkennung. Dies alles steht außer Frage und findet weit über Parteigrenzen hinaus Respekt und gesellschaftliche Anerkennung.
Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. Denn gleichzeitig ist Frau Beck Mitglied der „rot-grünen“ Bundesregierung, und diese beteiligt sich seit dem 24. März an dem Nato-Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Hinzu kommt, daß sie zu den BefürworterInnen dieses Krieges im „Namen der Menschenrechte“ gehört (...).
Der Auftritt von Frau Beck wird nicht nur von einigen „linken, real-sozialistischen Spinnern“ mit Entsetzen betrachtet. In den letzten Tagen erreichten die Domgemeinde stapelweise Protestbriefe. Briefe, in denen BürgerInnen und Bürger besorgt Stellung nehmen zu der hinterfragenswürdigen Einbindung von Frau Beck. Wer diese kritischen Proteste einfach als linkes Lagerdenken abqualifiziert, muß sich nicht wundern, wenn er am Wahltag dafür eine Quittung erhält. Elsbeth Rütten
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