: „Liebe taz...“ Koschnicks Statement macht Mut
Betr.: Hans Koschnick – Gegen schlanken Staat, taz-bremen vom 8. November
Gut gesprochen, Großer Manitou! Das soll schon etwas heißen: Der Bürgermeister a.D. und hochangesehene Sozialdemokrat Hans Koschnick hält im offiziellen Organ des Gesamtpersonalrats ein öffentliches Plädoyer gegen den Abbau sozialstaatlicher Strukturen in Bremen nach neoliberalem Muster. Das muss als kritisch-warnendes Signal an seine Parteifreunde im großkoalitionären Senat und in der Bürgerschaft verstanden werden: Haltet inne und bedenkt, dass das eindimensionale Setzen auf betriebswirtschaftliches Denken und Handeln auf lange Sicht „Hinnahme von minderen Zukunftserwartungen für die Gesamtbevölkerung“ bedeutet. Hans Koschnicks deutlicher sozialdemokratischer Zwischenruf kann allen Menschen in und außerhalb der SPD Mut machen, sich „Modernisierungs-“Schritten zu widersetzen, die zwar fortschrittlich – im Zeitgeist-Design und -Jargon – daherkommen, im Kern aber zu Lasten sowohl der Kunden wie des Personals öffentlicher Dienstleistungen gehen.
Gerhard Tersteegen
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