: „Liebe taz...“ Baulöwen-Profit
Betr.: „Nach Gutsherrenart“, taz bremen vom 23./24. Mai
Mehr in Bildung, Schulen, Kultur und Lebensqualität investieren, nicht mehr soviel in Großprojekte – für dieses Versprechen erhielt Fraktionsvorsitzender Böhrnsen viel Beifall auf dem Halbzeit-Parteitag der Bremer SPD. Er verschwieg allerdings, dass inzwischen die Großprojekte in trockenen Tüchern sind: Waller Center, Schlachte Boulevard, Bischhofsnadel, Bahnhofvorplatz sind gebaut. Hemelinger Tunnel und Feldmark, SpacePark, A 281 durch die Neustadt, Havenhövt und Obernstraße kosten weitere Millionen, sind also nicht mehr verfügbar für Bildung, Schulen, Kultur.
Die CDU/SPD-Koalition hat also eine Aufgabe blendend erfüllt: den Profit der Baulöwen zu steigern. Kann sie aber die Lebensqualität steigern, wo doch die Großprojekte auch in Zukunft den Landes- und Stadthaushalt auffressen? Außerdem: Sind Bauen und Gewerbeansiedeln an sich schon Fortschritt? Die Antwort der vor dem Center protestierenden Kleingärtner wäre klar gewesen. Aber das SPD–Führungspersonal ließ eine Diskussion mit betroffenen BürgerInnen gar nicht erst entstehen. Sie beendeten ganz einfach den Parteitag, obwohl noch viele Teilnehmer diskutieren wollten. Frieda Garl
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