"Liebe TAZ ...": O scheinheiliges Bremen!
■ Betrifft: die taz-Beilage "Bremen zeigt Flagge"
Ausgerechnet mit Bürgermeister Klaus Wedemeier macht die taz eine Zeitungsbeilage für den Druck gegen Rechts. Habt Ihr schon vergessen, daß Herr Wedemeier vor gut einem Jahr die Roma viele Monate illegal vor den Türen unserer Freien und angeblich so weltoffenen Hansestadt Bremen gelassen hat?
Entgegen dem Bundesverfassungsgericht hat er selbstherrlich verfügt, daß die Asylanträge dieser Menschen nicht angenommen werden sollten. Wird diese ausländerfeindliche Haltung von Euch stillschweigend ignoriert wie so vieles?!
Genauso wenig wurde von Euch hinterfragt, wieso z.B. Herr Geelhaar vom ASB- Lesum der Antirassismusgruppe „Einschüchterungsversuche“ vorwerfen kann, die angeblich „bis zu Morddrohungen und dem Gerede von Geiselnahme“ gereicht hätten (vgl. taz vom 11.8.93).
Wann, wo und durch wen fanden solche „Einschüchterungsversuche“ statt??? — Nichts! Die Taz druckt!
Auch Herr Geelhaar hat seinerzeit als Leiter der Wohnungshilfe für Asylsuchende und als ausführendes Organ dieser illegalen Order von Wedemeier diese Menschen draußen gelassen. Zeigen tut Herr Geelhaar in der Öffentlichkeit eher das Gegenteil, so z.B. auf der letzten Maikundgebung mit einer fremdenfreundlichen Rede.
Das Antirassismusbüro fragt vielleicht etwas konsequenter nach als die taz, bzw. setzt sich für die Flüchtlinge ein, weshalb es auch damals schon von Herrn Geelhaar gemaßregelt wurde.
Bei solchen Leuten, die konsequenter auch in diese Richtung fragen, setzt dann auch massiv die Polizei an, z.B. mit ihrem gewalttätigen Einsatz vor ein paar Monaten im Antirassismusbüro. (...) Fragt die taz nicht nach aus Angst vor ähnlichen Unbequemlichkeiten, die Leuten wie der Antirassismusgruppe täglich passieren?
Ich habe noch nie in einer Stadt soviel Scheinheiligkeit erlebt wie in Bremen — gerade auch zum Thema Fremdenfeindlichkeit. Waltraud Susoho
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