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Licht aus? Geld zurück!

■ DGB fordert von ABB Zurückzahlung von Fördermitteln für Pankower Werk

DGB-Bezirksvorsitzende Christiane Bretz fand gestern deutliche Worte. „Falls der Anlagenbauer Asea Brown Boveri (ABB) sein Werk in Pankow schließt, müssen 15 Millionen Mark Investitionshilfen zurückgezahlt werden.“ Bretz erwartet vom Senat, daß dieser das Geld zurückfordert. „Es handelt sich um Steuergelder, die mit der Verpflichtung zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen als Fördergelder ausgereicht wurden.“ Unter Einschluß der Zulieferer würden bei einer Schließung 700 Industriearbeitsplätze entfallen, so Christiane Bretz. Die Mannheimer ABB geht davon aus, daß von den 415 Stellen im Pankower Werk 315 betroffen sind.

Der Senat müsse zudem, so die DGB-Bezirksvorsitzende weiter, die Betriebsfläche in Pankow wieder als Industriefläche umwidmen. Mindestens müsse der Entwicklungs- beziehungsweise Spekulationsgewinn, den ABB durch die Vermarktung der Fläche als Dienstleistungs- und/oder Handelsstandort erzielen werde, für das Land abgeschöpft werden.

ABB teilte unterdessen mit, daß ein anderer Teil der Firma, die ABB Gebäudetechnik AG, vor einem wachstumsstarken Jahr stehe. Derzeit seien am Standort Wilhelmsruh gut 150 Mitarbeiter beschäftigt. Grund zum Optimismus seien Projekte wie das kurz vor der Fertigstellung stehende „Quartier 108“ auf der Friedrichstraße, bei dem ABB als Generalunternehmer Technik fungiert habe. Ein weiteres Projekt für das technische Gebäudemanagement habe Ende 1997 mit dem Bürocenter am Checkpoint Charlie gewonnen werden können. dpa

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