: Li Peng zu Besuch bei Gorbatschow
Moskau (afp) - Ein viertägiges chinesisch-sowjetisches Gipfeltreffen hat am Montag in Moskau begonnen. Mit Ministerpräsident Li Peng kam erstmals seit 1964 ein chinesischer Regierungschef nach Moskau. Er wird begleitet unter anderem von Außenminister Qian Qichen und dem Gouverneur der nordwestlichen Grenzprovinz Xinjiang, in der es in jüngster Zeit wiederholt zu ethnisch geprägten Unruhen gekommen war. In Xinjiang leben wie im benachbarten Teil der Sowjetunion moslemische Turkvölker, wie Kirgisen und Kasachen.
Ministerpräsident Li wird zu mehreren Unterredungen mit Gorbatschow zusammentreffen, der im Mai letzten Jahres Peking besucht hatte, als dort die demokratische Bewegung gerade ihrem Höhepunkt entgegenstrebte. Nach der gewaltsamen Beendigung des „Pekinger Frühlings“ war die chinesische KP wieder stärker auf Distanz zum Kreml gegangen.
In jüngster Zeit wurden die Differenzen von beiden Seiten wieder niedriger eingestuft. Schewardnadse hatte angekündigt, die Gespräche gälten in erster Linie den wirtschaftlichen Beziehungen, aber auch Militärfragen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen