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■ Letzte MeldungHafenstraße räumen

Henning Voscherau sucht offenbar Streit. Überraschend erklärte der Bürgermeister gestern in einem von der Deutschen Presseagentur am Abend vorab veröffentlichten Bild-Interview, daß er die Bewährungsfrist für die Hafenstraße für abgelaufen hält. Die Idylle am Hafenrand habe sich als Schein erwiesen. „Die Bewährungsfrist haben sie ungenutzt verstreichen lassen, das bedeutet, daß aus meiner Sicht die Bürgerschaft jetzt eine Richtungsentscheidung treffen muß: Räumung oder Privatisierung der Häuser, also Verkauf“, so Voscherau. Dies solle bereits Anfang nächsten Jahres geschehen.

Seine Auffassung begründete Voscherau mit einem Polizeieinsatz am Hafenrand. Am 21. November hatten Beamte versucht, auf einem Gebäude ein Symbol der verbotenen türkischen Arbeiterpartei PKK zu beseitigen. „Wer mit langen Stangen versucht, Polizeibeamte aus Arbeitsbühnen, in mehreren Metern Höhe, herauszustoßen, gefährdet Leib und Leben dieser Menschen“, so Voscherau. Dies sei kein Spiel mehr. Der Einsatz habe offenbart, daß die Idylle am Hafenrand nur Schein gewesen sei. Nach wie vor handele es sich offenbar um festungsartige Häuser mit gewaltbereiten Bewohnern.

Im Kooperationsvertrag zwischen SPD und Statt Partei ist festgelegt, daß für eine Räumung der Häuser ein Votum der Bürgerschaft eingeholt werden muß. Voscherau hatte den Bewohnern Anfang des Jahres angeboten, bei friedlichem Verhalten auf eine Räumung zu verzichten. dpa/taz

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