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Lettland weiter auf sanftem Weg

Riga (ap) - Das lettische Parlament hat gestern seine Beratungen über Lettlands Weg zur Unabhängigkeit fortgesetzt. Die Volksfront, die über die Mehrheit in dem neugewählten Parlament verfügt, brachte den Entwurf einer Unabhängigkeitserklärung ein, demzufolge die volle Unabhängigkeit erst nach einer mehrjährigen Übergangsphase erreicht werden soll. In dieser Zeit sollen Einzelheiten des Austritts aus der UdSSR in Verhandlungen mit Moskau geregelt werden. Damit schlägt Lettland einen anderen Weg als Litauen ein. Auch der lettische Entwurf würde allerdings die sowjetische Verfassung außer Kraft setzen. Am Donnerstag abend hatte der Oberste Sowjet den bisherigen Präsidenten Anatoli Gorbunow wiedergewählt. Die Lettische Volksfront verfügt über 131 der 197 Mandate. Über vier der insgesamt 201 Sitze ist noch nicht entschieden. Aktivisten der Volksfront zeigten sich davon überzeugt, die für die Unabhängigkeitserklärung erforderliche Zweidrittelmehrheit von 132 Stimmen zusammenbringen zu können.

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