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Lesung aus dem „Kaltland“

Heute abend, im Anschluß an das wiederaufgeführte Theaterstück Süd Wind Haus von Michael Batz um 21 Uhr, liest Torkan in der Kampnagelfabrik aus ihren Büchern. Die im Iran geborene Schriftsstellerin lebt seit 1964 in Hamburg. Von zwanzig Jahren „Ausländerleben“ in einem Land, dessen Gefühlskälte sie beklagt und das sie dennoch liebt, erzählt ihr 1984 erschienenes Buch Kaltland.

Die Kurzgeschichten, in denen sie Schicksale von Emigrantinnen und ihre eigenen Erfahrungen in Hamburg beschreibt, sind aktueller denn je in „Kaltland“. Sie erzählen von Gefühlen und Erlebnissen derer, die ohne Heimat sind und sich auch in der Stadt ihrer Zuflucht immer als Fremde empfinden.

Eine Stadt, in die Torkan sich am Tag ihrer Ankunft sofort unsterblich verliebte: „Kaum war ich aus dem Bahnhof heraus, nur eine kleine Straße entlang: ein großer See, mitten in der Stadt...Ich setzte mich auf einen Rasenteppich am Ufer und dachte bei mir: Hier willst du bleiben und leben und nie weiterfahren“.

Eine Stadt aber auch, in der man ihr nach einem Selbstmordversuch kühl mitteilte: „Wir ...dulden es nicht, daß auf unserem Boden,... ein Ausländer versucht, sich das Leben zu nehmen...Sie müssen wissen, wenn noch einmal so eine Geschichte versucht wird, werden Sie unverzüglich ausgewiesen.“ VM

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