LeserInnenbriefe:
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Medien und die Industrielobby
betr.: „Ein trauriger Witz“, taz vom 3. 8. 17
„Die Großkonzerne sind zu mächtig, um Veränderungen zu erzwingen. Dafür braucht es eine radikal ökologische Opposition. Also die Grünen.“ Dass nun gerade die Grünen von 2017 die radikal ökologische Opposition sein sollen, ist ein ähnlich trauriger Witz wie die Automobilindustrie. Oder wie es der grüne MP gesagt hat: „Natürlich gibt es den sauberen Diesel.“ Klar, wenn er nicht fährt. Wer geglaubt hat, beim Dieselgipfel käme was anderes raus, kann nicht viel Ahnung von Politik haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Medien. Angefangen von den Industrielobbyisten der F.A.Z. bis hin zur „heute“-Redaktion, die uns noch vor Kurzem weismachen wollte, dass die Politik Megadruck auf die Automobilindustrie ausüben würde. Die deutsche Politik. Auf die Automobilindustrie. Auch das ist ein Witz, um nicht zu sagen: Fake News.
LEE MA auf taz.de
Deutsch-russischer Deal?
betr.: „Ein Leben in Straflager LIU-19“, taz vom 3. 8. 17
Mich würde es nicht wundern, wenn die „Hafterleichterung“, die das „Absitzen“ der Reststrafe in Deutschland zweifellos darstellt, Teil eines Deals ist, den Deutschland mit der Russischen Föderation gemacht hat. Es hätte dann quasi seine eigene Souveränität beziehungsweise die seiner übrigen Einwohner geopfert im Interesse der Souveränität eines einzelnen seiner Bürger, indem er russisches Recht (zwar abgeschwächt, aber immerhin) in Deutschland vollstreckt. Freiwillig, wohlgemerkt. Man könnte ein solches (immerhin vorstellbares) Opfer nobel finden und moralisch, aber auch im Grundsatz problematisch. Man könnte den Menschen, der seinen Staat dazu gezwungen hat, inkonsequent zu agieren in Abwägung zwischen Staatsräson und Menschenwürde, für dumm und egoistisch halten. Man kann aber auch einfach über „die Russen“ wettern nach Lektüre dieses Textes, wenn sie solch ein „Regime“ anwenden. Ich schätze fast, das Gros der Deutschen würde die zuletzt genannte Wahl treffen ohne nach Sinn, Unsinn, Zustandekommen oder Hintergründen der in Russland geltenden Regeln zu fragen. MOWGLI auf taz.de
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