LeserInnenbriefe:
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Streitpunkt mit Sprengkraft
betr.: „Sylt soll schön bleiben“, taz.nord vom 21. 7. 17
Ich bin erfreut, dass Wohnungen auf Sylt ein Thema der taz geworden sind. Dabei muss man den umfangreichen Bestand kommunaler Wohnungen und weiter notwendig geplanten Neubauten dem gewünschten privaten Mietwohnungsneubau zum Beispiel ganzer Anlagen von Ferien- und Zweitwohnungen gegenübersetzen. Das ist ein politischer Streitpunkt mit erheblicher Sprengkraft für die Insel. HARTMUT KAMM, Ort
Der Glaube an Polizisten
betr.: „Polizei besucht Pauli-Fan bei der Arbeit“, taz.nord vom 24. 7. 17
Ich interessiere mich zwar für Fußball, aber den Umgang von Polizei mit Hools (Fans?) habe ich bisher nicht sonderlich beachtet. Sollten aber die beschriebenen „Besuche oder Ansprachen“ wie geschildert stattfinden, würde ich auch die Veröffentlichung von Beamtennamen und -adressen als legitim befürworten. Aber an diese Niedertracht deutscher Polizisten will ich eigentlich nicht glauben. EIMSBÜTTLER, taz.de
Argumentation ziemlich daneben
betr.: „Strafe schreckt ab“, taz.nord vom 28. 7. 17
Im Paragraf 218 Strafgesetzbuch (StGB) steht nicht die Fristenlösung, sondern die „Indikationslösung“. Das war der Kniff des damaligen Gesetzgebers, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen die Fristenlösung zu umgehen. Inzwischen ist auch das Bundesverfassungsgesetz weiter und wir sollten da das Gesetz ehrlicher machen – soweit Zustimmung. Ansonsten ist die Argumentation ziemlich daneben. Zum einen gibt es sicherlich keine Mehrheit – auch bei den Grünen nicht –, einen Schwangerschaftsabbruch auch nach dem dritten Monat straffrei zu stellen. Zum anderen gibt es viele Verbote mit Erlaubnisvorbehalt. Jede Operation ist eine Körperverletzung, wenn die erforderlichen Voraussetzungen (z.B. Einwilligung) nicht vorliegen. Trotzdem wird deshalb niemand von einer OP abgeschreckt.
Das Thema Feminismus ist zum Selbstzweck geworden. Wenn selbst Macho Trump das Thema „Feminismus“ nutzt, um eine korrupte Privatstiftung seiner Tochter mit hunderten Millionen Dollar zu versorgen, dann ist etwas faul daran. VELOFISCH, taz.de
Abtreibung ist Tötung
betr.: „Strafe schreckt ab“, taz.nord vom 28. 7. 17
„Nein. Ich halte es für falsch, dass ein Schwangerschaftsabbruch immer noch unter Tötungsdelikten im Strafgesetzbuch steht…“ (Zitat Kirsten Kapper-Gonther). Eine Tötung ist es in jedem Fall – egal, welche nachvollziehbaren Gründe es auch immer für eine Abtreibung gibt. LESER77, taz.de
Unkritische Übernahme
betr.: „Hauptsächlich kriegsversehrte Männer“, taz.nord vom 31. 7. 17
Als gerade noch Kriegskind, mit 6 Jahren, frag ich mal den Autor mit seinen 33 Lenzen: „Wo haben Sie das denn her?“ Meiner erinnerten Wahrnehmung der gesellschaftlichen Öffentlichkeit entspricht das jedenfalls nicht! Da mag es regional große Unterschiede gegeben haben. Aber industriell geprägte Regionen wie’s Ruhrgebiet waren schon dadurch „versehrtenlastig“. Auch gehörten in den Familien viele Kriegsheimkehrer/-versehrte des Ersten Weltkriegs immer noch zur Familienlegende. Meines Erachtens verbirgt sich hinter dieser Einschätzung hier die unkritische Übernahme der sich mit der Marginalisierung der Arbeitersportbewegung einhergehende, bis heute fortdauernde „Sieg“ der bürgerlichen vorrangig leistungsorientierten Sportbewegung. LOWANDORDER, taz.de
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