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Baumschutz neu entdeckt
betr.: „Wer sägt, soll pflanzen“, taz.bremen vom 6. 5. 17
Grüne entdecken den Baumschutz neu. Das ist zu loben, aber glaubwürdig wird es erst, wenn dem auch entsprechende Taten folgen. Das könnte zum Beispiel die Rettung der 136 Platanen an der sogenannten Stadtstrecke zwischen Stephani-Brücke und Rotes-Kreuz-Krankenhaus sein. Diese will der grüne Umweltsenator Lohse im Rahmen des Hochwasserschutzes abholzen lassen und die umweltpolitische Fraktionssprecherin der Grünen Schäfer sieht offenbar keine Alternative dazu.
Doch die gibt es. Die Initiative „Platanen am Deich“, die sich für den Erhalt dieser Bäume einsetzt, wird zum Glück nicht müde, ein überzeugendes Konzept vorzustellen, dass den Hochwasserschutz gewährleistet und bei dem die Platanen zum größten Teil stehen bleiben können. Es dauert Jahrzehnte, bis als Ersatz neu gepflanzte Bäume so groß sind, dass sie imstande sind, soviel Sauerstoff zu produzieren und soviel Treibhausgas Kohlendioxid und Feinstaub zu binden wie die jetzt dort stehenden Prachtexemplare. Das Kleinklima vor Ort würde sich durch die Fällaktion deutlich verschlechtern und damit die Lebensqualität. Möge unser himmlischer Vater Senator Lohse einsichtig werden lassen und ihn doch noch zum Erhalt der Bäume bewegen.
JOACHIM FISCHER, Bremen
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